Nach Tagen auf See: 48 Bootsmigranten in Italien gerettet | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 17.02.2023 16:50

Nach Tagen auf See: 48 Bootsmigranten in Italien gerettet

Nach tagelanger Überfahrt gehen gerettete Menschen von Bord der „Geo Barents“, die im Hafen von Ancona in Mittelitalien liegt. (Foto: -/MSF/dpa)
Nach tagelanger Überfahrt gehen gerettete Menschen von Bord der „Geo Barents“, die im Hafen von Ancona in Mittelitalien liegt. (Foto: -/MSF/dpa)
Nach tagelanger Überfahrt gehen gerettete Menschen von Bord der „Geo Barents“, die im Hafen von Ancona in Mittelitalien liegt. (Foto: -/MSF/dpa)

Die private Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat in der mittelitalienischen Stadt Ancona 48 Bootsmigranten an Land gebracht. Das Schiff habe den Hafen nach einer tagelangen Überfahrt am Freitagmittag erreicht, teilte die Organisation mit. Sie waren am Montag im zentralen Mittelmeer nahe der libyschen Küste aus Seenot gerettet und an Bord der „Geo Barents“ geholt worden. Unter ihnen befanden sich den Angaben zufolge neun Minderjährige.

Die italienischen Behörden wiesen dem Schiff kurz nach der Aufnahme der Migranten den an der Adriaküste gelegenen Hafen von Ancona zu - weit entfernt von der Position des Rettungseinsatzes.

Auch die französische Hilfsorganisation SOS Méditerranée hatte am vergangenen Dienstag 84 Migranten - unter ihnen 58 unbegleitete Minderjährige - in internationalen Gewässern aus dem Mittelmeer gerettet. Wie die Organisation mitteilte, wurde der „Ocean Viking“ der Hafen der norditalienischen Stadt Ravenna zugewiesen. Ihre Ankunft dort wird am Wochenende erwartet.

Die rechte Regierung in Rom hatte im Dezember ein Dekret verabschiedet, das die Einsätze von zivilen Seenotrettern stark einschränken soll. Am Mittwoch passierte der Gesetzentwurf die erste italienische Parlamentskammer. Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk kritisierte unterdessen das Vorhaben der Regierung am Donnerstag in einem Schreiben. Das Gesetz sei der falsche Weg, um diese humanitäre Krise zu bewältigen. Es behindere die Seenotrettung und könne so zu mehr Todesfällen im Mittelmeer führen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:230217-99-637436/6


Von dpa
north