Strengere EU-Regeln bei Online-Käufen auf den Weg gebracht | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 30.03.2023 16:50

Strengere EU-Regeln bei Online-Käufen auf den Weg gebracht

Das Europaparlament hat für strengere Regeln bei Online-Einkäufen gestimmt. Sie sollen sicherstellen, das gefährliche Produkte schneller aus dem Verkehr gezogen werden. (Foto: picture alliance / Anja Mia Neumann/dpa)
Das Europaparlament hat für strengere Regeln bei Online-Einkäufen gestimmt. Sie sollen sicherstellen, das gefährliche Produkte schneller aus dem Verkehr gezogen werden. (Foto: picture alliance / Anja Mia Neumann/dpa)
Das Europaparlament hat für strengere Regeln bei Online-Einkäufen gestimmt. Sie sollen sicherstellen, das gefährliche Produkte schneller aus dem Verkehr gezogen werden. (Foto: picture alliance / Anja Mia Neumann/dpa)

Verbraucher in der EU werden künftig besser vor gefährlichen Produkten geschützt. Das Europaparlament bestätigte nun strengere Regeln bei Online-Käufen. Gefährliche Produkte sollen schneller aus dem Verkehr gezogen und Rückrufe wirkungsvoller werden, wie das Parlament mitteilte.

Vorgesehen ist zudem, dass Online-Marktplätze wie Ebay oder Amazon enger mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten müssen. Die Behörden wiederum können anordnen, dass gefährliche Produkte innerhalb von zwei Arbeitstagen aus dem Angebot entfernt werden müssen.

Händler müssen Kontaktperson nennen

Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen wollen, müssen etwa einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für ihre Sicherheit verantwortlich ist. So hätten Verbraucher und Behörden bei Problemen mit der Produktsicherheit immer eine Kontaktperson, sagte die CDU-Europaabgeordnete Marion Walsmann.

Außerdem sehen die neuen Regeln vor, dass Informationen über die Sicherheit der Produkte in klarer und leicht verständlicher Sprache angegeben sein muss.

Im vergangenen Jahr lösten europäische Länder 2117-mal das Schnellwarnsystem für gefährliche Produkte aus. In fast jedem vierten Fall handelte es sich um Spielzeug. „Dank dieses Gesetzes schützen wir unsere schwächsten Verbraucher, insbesondere Kinder“, sagte Dita Charanzová, die das Gesetz für das Parlament aushandelte.

In den vergangenen Jahren kamen stets mehr als 50 Prozent der als gefährlich eingestuften Produkte aus China. „Mit diesem Gesetz haben wir einen entscheidenden Schritt gegen diejenigen unternommen, die in Europa unsichere Produkte verkaufen“, sagte Charanzová.

Konkrete Regeln für Rückrufe

Schätzungen zufolge wird rund ein Drittel der in der EU zurückgerufenen Produkte weiter von Verbrauchern verwendet. Aus diesem Grund gelten für Rückrufe künftig konkrete Regeln. Käuferinnen und Käufer sollen nicht nur per E-Mail über den Rückruf informiert werden, sondern ihnen muss zugleich eine Reparatur, ein Ersatzprodukt oder eine Erstattung angeboten werden.

Die neuen Vorschriften sollen nicht nur zur Sicherheit der Verbraucher beitragen, sondern sie sollen auch Geld sparen. Nach Angaben des Parlaments werden in der EU im ersten Jahr rund eine Milliarde Euro und in den kommenden zehn Jahren etwa 5,5 Milliarden Euro gespart.

Nach der noch ausstehenden Zustimmung der EU-Staaten kann das Gesetz im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Rund eineinhalb Jahre später sollen die Regeln gelten.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-149859/2


Von dpa
north