Mehr Fehlzeiten bei Berufstätigen wegen Alkoholkonsums | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.03.2023 15:39

Mehr Fehlzeiten bei Berufstätigen wegen Alkoholkonsums

Ein Mann hält eine Bierflasche in der Hand. (Foto: Finn Winkler/dpa/Illustration)
Ein Mann hält eine Bierflasche in der Hand. (Foto: Finn Winkler/dpa/Illustration)
Ein Mann hält eine Bierflasche in der Hand. (Foto: Finn Winkler/dpa/Illustration)

Immer mehr Berufstätige in Bayern fehlen wegen Alkoholkonsums am Arbeitsplatz. Nach einer Untersuchung der KKH Kaufmännische Krankenkasse ist die Zahl der Berufstätigen, die exzessiv Alkohol trinken, zwischen 2011 und 2021 um rund 22 Prozent gestiegen. Bayern liegt bei diesem Anstieg unter dem Bundesdurchschnitt von rund 32 Prozent - Sachsen-Anhalt erreicht mit rund 91 Prozent den höchsten Wert, Hessen mit knapp 5 Prozent den niedrigsten. Die KKH ist mit rund 1,6 Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland.

Auch die Corona-Pandemie spielt laut KKH beim zunehmenden Alkoholkonsum vermutlich eine Rolle. So lag die durchschnittliche Krankschreibung pro alkoholabhängigem Arbeitnehmer im Jahr 2019 im Freistaat bei 30 Fehltagen - im Jahr 2021 stieg sie auf durchschnittlich 35 Krankentage, wie die KKH am Donnerstag in Hannover mitteilte. Bei rund einem Prozent der Beschäftigten in Bayern hätten Ärzte einen übermäßigen Alkoholkonsum diagnostiziert, darunter fast doppelt so viele Männer wie Frauen. Neben Rauschtrinken gehören zu dieser Diagnose auch Abhängigkeit, Entzugserscheinungen und psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol.

„Keinesfalls sollten problematischer Konsum gedeckt und die Auswirkungen durch andere ausgeglichen werden“, betonte Michael Falkenstein, KKH-Experte für Suchtfragen. Alkoholismus sei nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der Betroffenen, sondern könne auch das Arbeitsumfeld beeinträchtigen. Laut KKH-Experten werden die Gefahren des Alkohols oft unterschätzt: Alkoholabhängige hätten ein höheres Unfallrisiko am Arbeitsplatz, seien weniger leistungsfähig und machten mehr Fehler.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-149046/2


Von dpa
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