Landesausstellung: Grenzübergreifende Kultur | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.05.2023 08:48

Landesausstellung: Grenzübergreifende Kultur

Barock ist mehr als eine Kunstepoche - das will die bayerisch-tschechische Landesausstellung zeigen. Unter dem Motto „Barock! Bayern und Böhmen“ haben das Haus der bayerischen Geschichte in Augsburg und das tschechische Nationalmuseum in Prag eine Schau konzipiert, die den Fokus auf die Regentschaft des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern legt.

Von Mittwoch (10. Mai) an ist die Ausstellung im Museum der bayerischen Geschichte in Regensburg zu sehen, vom 8. Dezember an dann in Prag. Eröffnet wird die Ausstellung den Angaben nach am Dienstag von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala im Regensburger Dom St. Peter. Das Museum bleibt deswegen am 9. Mai geschlossen.

Herzog Maximilian I. von Bayern wurde vor 400 Jahren zum Kurfürsten ernannt - und zwar in Regensburg. Es gab ein feierliches Zeremoniell, durchgeführt von Kaiser Ferdinand II. höchstpersönlich. Lange schon hatte Maximilian auf dieses Ziel hingearbeitet, wie die Ausstellungsmacher schreiben. Innerhalb weniger Jahre habe er aus dem heruntergewirtschafteten Herzogtum Bayern einen der modernsten und bestorganisierten Staaten der christlichen Welt gemacht.

Dabei war er rücksichtslos und kriegerisch vorgegangen, hatte den Salzhandel und das Weißbiermonopol an sich gerissen und damit die Staatseinnahmen gesteigert. So hatte er Geld für ein schlagkräftiges Heer, das 1620 in Böhmen einfiel. Schon zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges hatte er die Oberpfalz eingenommen und später die Kurpfalz. Und als Leiter der Katholischen Liga setzte er auf Gegenreformation.

Die Untertanen Maximilians litten teils extrem, insbesondere in der Oberpfalz. Mehr als die Hälfte der Einwohner sollen Krieg und Seuchen zum Opfer gefallen und ganze Ortschaften entvölkert worden sein.

„Barock! Bayern und Böhmen“ ist die zweite bayerisch-tschechische Landesausstellung und soll an die Schau von 2016 zu Kaiser Karl IV. anknüpfen.

© dpa-infocom, dpa:230507-99-593379/3


Von dpa
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