Einen Monat nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im kolumbianischen Regenwald suchen Soldaten und Indigene im Süden des Landes noch immer nach vier vermissten Kindern.
Verteidigungsminister Iván Velásquez besuchte am Donnerstag den Befehlsstand der „Operation Hoffnung“ in San José del Guaviare und sprach den Suchmannschaften Mut zu. „Ich hoffe, dass ihr unser Ziel bald erreicht und dass wir zur Freunde des ganzen Landes sagen können: Wir haben sie gefunden“, sagte er per Funk zu den Teams im Dschungel, wie in einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video zu sehen war. „Wir sind stolz auf die Entschlossenheit und die Fähigkeiten, die ihr bei dieser Operation gezeigt habt.“
Am 1. Mai war eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá im Süden des Landes abgestürzt. Bei dem Unglück kamen der Pilot, die Mutter der Kinder und ein indigener Anführer ums Leben. Nach den vier Kindern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr wird seitdem in der unwegsamen Region am Rande des Amazonasgebiets gesucht. Soldaten und Indigene fanden Schuhe, Windeln, eine Babyflasche, eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft, halbverzehrte Früchte und Fußspuren. Sie gehen davon aus, dass die Kinder noch am Leben sind.
Die Geschwister gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter per Flugzeug auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen aus der Region geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.
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