Fan-Netzwerk gegen Medienrechte an Investoren | FLZ.de

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Veröffentlicht am 16.03.2023 15:08

Fan-Netzwerk gegen Medienrechte an Investoren

Die Deutschen Fußball Liga könnte Medienrechte teilweise an Investoren verkaufen. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)
Die Deutschen Fußball Liga könnte Medienrechte teilweise an Investoren verkaufen. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)
Die Deutschen Fußball Liga könnte Medienrechte teilweise an Investoren verkaufen. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)

Das Fan-Netzwerk „Zukunft Profifußball“ hat sich vehement gegen den Teilverkauf von Medienrechten an Finanzinvestoren bei der Deutschen Fußball Liga ausgesprochen.

„Vor knapp drei Jahre gelobte das DFL-Präsidium, die Zukunft des Profifußballs entlang der Werte Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit auszurichten. Diese Werte-Orientierung scheint heute schon wieder vergessen“, kritisierte die Organisation in einer Stellungnahme am Donnerstag. „Stattdessen steht mal wieder die Frage im Vordergrund, wie es möglich ist, an noch mehr Geld zu kommen.“

DFL offen für vorläufige Angebote

Die DFL hat diese Woche einen weiteren Schritt für den möglichen Teilverkauf von Medienrechten abgeschlossen. Alle 36 Vereine der 1. und 2. Liga sind von der Geschäftsführung inzwischen über Details und den Prozess informiert worden. Das Präsidium hat demnach beschlossen, dass interessierte Unternehmen vorläufige Angebote für eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an den Lizenzerlösen der Bundesliga-Rechte abgeben können.

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird voraussichtlich im April darüber abgestimmt, ob die Clubs dem angestrebten Verkauf grundsätzlich zustimmen. Ziel des Teilverkaufs von Medienrechten ist es, mehrere Milliarden Euro zu erlösen.

Fans fühlen sich nicht eingebunden

Das Fan-Netzwerk nannte ausführlich sechs Kritikpunkte, weshalb es den Plan ablehnt. Zum einen mache mehr Geld das System Profifußball nicht nachhaltiger und ungleiche Geldverteilung verhindere den integren Wettbewerb: Top-Clubs würden überproportional davon profitieren.

„Die Kommerzialisierung soll damit weiter vorangetrieben werden – obwohl die Corona-Pandemie gezeigt hat, dass sich die Mehrheit aller Fans das Gegenteil wünscht“, heißt es zudem. Grundsätzlich handle es sich um eine historische und weitreichende Entscheidung: „Trotz dessen wurden bis heute die Mitglieder der Vereine, die diese Entscheidung treffen, in keinen strukturierten Austausch eingebunden.“  

© dpa-infocom, dpa:230316-99-979475/2


Von dpa
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