„Ungekämmte Bilder“ Gegenwartskunst aus Sammlung | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.05.2023 16:28

„Ungekämmte Bilder“ Gegenwartskunst aus Sammlung

Unter dem Titel „Ungekämmte Bilder“ zeigt die Pinakothek der Moderne in München von Freitag an eine Ausstellung mit 50 Werken der zeitgenössischen Kunst aus der Sammlung von Franz Herzog von Bayern. Der inzwischen fast 90-Jährige interessiert sich seit den 1960er Jahren für postmoderne Kunst und stiftete 1984 einen Großteil seiner Kunstwerke dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds, damit sie den Bayerischen Staatsmuseen zur Verfügung stehen.

Der Titel der Ausstellung geht auf einen Ausspruch des Stifters zurück. Er habe die Gemälde ins Herz geschlossen, weil sie „so rau und alle so ungekämmt waren“, wie der Kurator der Ausstellung, Bernhart Schwenk, den Herzog am Donnerstag in München zitierte.

Ein wichtiger Künstler sei beispielsweise der Maler und Objektkünstler Peter Heisterkamp, bekannt als Blinky Palermo. Seine Kunst, die oft den Rahmen sprengt, dient als Orientierungspunkt für die Werke der jüngeren Künstler in der Ausstellung. Alle Werke zusammen seien eine „Minestrone aus bunten Zutaten“, die aber als „ungekämmte Bilder“ durch einen roten Faden verbunden seien, sagte Schwenk. Zu ihnen gehören auch die Bilder von Maria Zerres in knalligen Farben, die ironischen von Jörg Immendorff oder die Fotografien von Philip Gröning.

Zwei Drittel der Gemälde stammen aus dem Privatbesitz des Herzogs, wie der Kurator erläuterte. Unter den Werken von deutschen Größen wie Georg Baselitz, Joseph Beuys oder Sigmar Polke gibt es auch einen ausländischen Maler, den Rumänen Ioan Grosu. Mit seinem paradoxen Gemälde von einer Installation auf einem fast königlichen Stuhl synthetisiere er die Gegensätze der Postmoderne, schilderte Schwenk. Die Ausstellung läuft bis zum 3. Oktober.

© dpa-infocom, dpa:230511-99-652139/2


Von dpa
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