Teile von Hauptsynagoge entdeckt | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 05.07.2023 17:18

Teile von Hauptsynagoge entdeckt

Nach dem Fund von Überresten der Münchner Hauptsynagoge wird die Sichtung des Materials laut dem Direktor des Jüdischen Museums in München einige Zeit dauern. Etwa 150 Tonnen Schutt hätten Bauarbeiter aus der Isar gezogen, sagte Museumsdirektor Bernhard Purin am Mittwoch. Sie seien nach dem Krieg für Renovierungsarbeiten am Großhesseloher Wehr verwendet worden. Bis zu eineinhalb Jahre könne es dauern, bis man die Trümmer gesichtet und sortiert habe. Das Landesamt für Denkmalpflege sei nun federführend für die Arbeiten verantwortlich.

Die Münchner Hauptsynagoge war 1938 auf Befehl von Adolf Hitler abgerissen worden. Reste des Gebäudes waren am 28. Juni bei Sanierungsarbeiten an dem Wehr an der Isar gefunden worden. Den großen Steinhaufen müsse man nun auf ein Gelände der Stadtwerke umlagern, um die Teile genauer unter die Lupe zu nehmen, sagte Purin. „Es sieht so aus als sei es eine Mischung aus Überresten der Synagoge und anderen Bauteilen, vermutlich vom Bombenschutz.“

Der Museumsdirektor habe sich in dieser Woche selbst ein Bild vom Fundort gemacht: „Am beeindruckendesten finde ich die Steintafel mit der Inschrift der zehn Gebote, die früher über dem Tora-Schrank in der Synagoge hing“, sagte Purin am Mittwoch. Aber auch Säulenkapitelle und Rosetten seien unter den Fundstücken gewesen.

© dpa-infocom, dpa:230705-99-296207/2


Von dpa
north