Flutlicht, Betzenberg, Emotionen: Vor fast 50.000 Zuschauern will der 1. FC Nürnberg nach zwei krachenden Niederlagen in der 2. Fußball-Bundesliga mit einem Erfolg im DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Kaiserslautern für einen Stimmungsumschwung sorgen. „Da geht's um Mentalität. Und da müssen wir von der ersten Sekunde an da sein“, mahnte Trainer Cristian Fiél am Montag. „Wir müssen endlich wieder unser Ding machen.“
1:4 beim Karlsruher SC, 0:5 gegen Fortuna Düsseldorf: Fiél will nach zwei Klatschen in Serie am Dienstag (18.00 Uhr) auf dem Betzenberg endlich wieder eine aktive Nürnberger Mannschaft erleben, die mit viel Herz auf dem Rasen agiert.
„Ich vergesse nicht, was die Jungs vor Wochen schon gemacht haben“, erinnerte der Spanier an die verheißungsvolle Phase vor der Länderspielpause. „Wollen und müssen wir es morgen besser machen? Ja, das werden wir auf alle Fälle versuchen.“ Heftige Niederlagen würden seinen Jungs ja „auch nicht so viel Spaß“ machen.
Freude und rund 1,7 Millionen Euro Prämie würde den Franken der zweite Einzug ins Viertelfinale nacheinander bereiten. „Egal wie, das ist das, was wir schaffen wollen“, formulierte Fiél das klare Ziel.
Der Nürnberger Coach bangt um den Einsatz des zuletzt in der Liga gesperrten Mittelfeldspieler Jens Castrop, der angeschlagen ist. Zudem denkt Fiél daran, dem einen oder anderen Akteur auch eine Pause zu gönnen. Oder im Fall des nun in der Liga gesperrten Innenverteidigers Jannes Horn, eine neue Hintermannschaft einzuspielen. „Das sind auf jeden Fall Überlegungen, die man im Kopf hat“, räumte Fiél ein.
Kaiserslautern hat in Dimitrios Grammozis als Nachfolger des freigestellten Dirk Schuster einen neuen Coach, der erst seit Sonntag im Amt ist. „In ein oder zwei Tagen kannst du nicht viel anders machen“, befand Fiél gelassen. „Die Spieler sind dieselben.“
Im Sturm sind das Kraftpakete wie Terrence Boyd und Ragnar Ache, die in der Luft stark sind, also dort, wo der „Club“ mit Flanken seine Probleme hat. „Diese Themen wirst du wieder serviert bekommen“, warnte Fiél.
Sein Gegenüber Grammozis hat für den Stimmungskick viel Videostudium betrieben und Einzelgespräche geführt. Der frühere Schalker Coach hofft, dass seine Spieler vor mindestens 48.000 Zuschauern „ein, zwei Dinge umsetzen können, die wir ihnen an die Hand“ gegeben haben. „Bei mir herrscht eine brutale Vorfreude auf das Spiel“, sagte Grammozis weiter. „So eine Kulisse möchte man gerne miterleben.“
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