Nach Mercedes-Benz will jetzt auch BMW in Deutschland selbstfahrende Luxusautos verkaufen. „Wir haben vom Kraftfahrt-Bundesamt die Zulassung, in Deutschland automatisiertes Fahren der Stufe 3 anzubieten“, sagte BMW-Bereichsleiter Nicolai Martin dem „Handelsblatt“. „Das System wird noch in diesem Jahr in der Siebener-Reihe eingeführt.“
Beim hochautomatisierten Fahren Level 3 kann der Fahrer das Fahren zeitweise dem Computer überlassen und muss nicht mehr auf die Straße schauen - er „darf Videos schauen oder E-Mails beantworten“, erklärte Martin. Allerdings muss er das Steuer jederzeit innerhalb weniger Sekunden wieder übernehmen, wenn ihn der Computer dazu auffordert. Die Fahrcomputer von Mercedes-Benz und BMW dürfen in Deutschland auf Autobahnen in Staus oder bei dichtem Verkehr bis Tempo 60 völlig selbstständig fahren, ohne dass der Fahrer auf die Straße schauen muss.
Zum Preis des Systems macht BMW noch keine Angaben. BMW-Vorstandschef Oliver Zipse hatte sich noch im Januar in Las Vegas noch skeptisch bezüglich der Marktaussichten geäußert: Ein Level-3-System, das sich bei Regen, Nebel, im Tunnel und im Dunkeln ständig abschaltet, „kauft kein Kunde“, sagte er. Inzwischen hat der BMW 5er als erstes Auto eine Zulassung für teilautomatisiertes Fahren bis 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland erhalten: Der Fahrer kann die Hände vom Lenkrad nehmen, muss aber den Verkehr aufmerksam verfolgen und jederzeit sofort wieder übernehmen können. Im August bekam auch der Ford Mustang Mach-E eine Zulassung für teilautomatisiertes Fahren bis 130 km/h auf Autobahnen in Deutschland.
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