Auswärtiges Amt: Leopard-Emoji sorgt für Ärger in Afrika | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.01.2023 11:03

Auswärtiges Amt: Leopard-Emoji sorgt für Ärger in Afrika

„Diplomatisches Fiasko“? Das Auswärtige Amt hat sich Kritik wegen eines Tweets eingehandelt. (Foto: Demy Becker/dpa)
„Diplomatisches Fiasko“? Das Auswärtige Amt hat sich Kritik wegen eines Tweets eingehandelt. (Foto: Demy Becker/dpa)
„Diplomatisches Fiasko“? Das Auswärtige Amt hat sich Kritik wegen eines Tweets eingehandelt. (Foto: Demy Becker/dpa)

Ein Tweet des Auswärtigen Amtes zum Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Südafrika ist auf Kritik gestoßen. Der Eintrag auf dem englischsprachigen Twitter-Account des AA lautete: „Der russische Außenminister Lawrow ist in Afrika, nicht um (Leoparden Emoji) zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, die Partner der Ukraine „wollen alles Russische zerstören”.“ Der Tweet bezieht sich auf Vorwürfe Lawrows vom Montag in Südafrika, der Westen führe in der Ukraine Krieg gegen Russland.

Ebba Kalondo, die Sprecherin des Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki, fragte das AA auf Twitter, ob Afrikas Menschen und Tiere für die deutsche Regierung ein Witz seien. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe sich während ihres Besuchs in Äthiopien Mitte Januar ja auch keine Tiere angeschaut, schrieb Kalondo. Afrika sei mehr als nur ein Safarikontinent, heißt es in zahlreichen weiteren Kommentaren.

„Entsetzliche Klischees“ zu verbreiten, um geopolitisch zu punkten, werde Deutschland keine Freunde gewinnen, twitterte Zainab Usman, die Direktorin des US-amerikanischen Afrika Carnegie Programms. Andere Kommentatoren bezeichneten den AA-Tweet als diplomatisches Fiasko.

Ein Post des politischen Bloggers John Aravosis suggerierte, das AA habe möglicherweise einen versteckten Witz über die Leopard-Kampfpanzer machen wollen, mit denen Deutschland nun die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützt.

Der AA-Tweet vom 24. Januar war am Donnerstagmorgen knapp zwei Millionen Mal gesehen, knapp 2700 Mal geteilt und mehr als 600 Mal kommentiert worden.

© dpa-infocom, dpa:230126-99-363267/3

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