4000 Jahre alte Gräber auf Gelände für Suedlink-Trasse | FLZ.de

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Veröffentlicht am 06.12.2023 14:50

4000 Jahre alte Gräber auf Gelände für Suedlink-Trasse

Bei Arbeiten für die neue Stromtrasse Suedlink in Unterfranken sind Experten auf rund 4000 Jahre alte Gräber gestoßen. Ein Team habe bei Bergrheinfeld (Landkreis Schweinfurt) auf einem Gelände für eine neue Konverterstation ein Gräberfeld mit insgesamt fünf Gruben gefunden, teilte ein Sprecher des Stromnetzbetreibers Tennet am Mittwoch mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

In jeder der Gruben fanden sich demnach die Skelettreste einer erwachsenen Person. Die Art der Beisetzung und ein Keramikgefäß als Grabbeigabe ermöglichen den Angaben zufolge die Zuordnung des Gräberfeldes zur endneolithischen Glockenbeckerkultur - und damit zu einer Zeit, die rund 4000 Jahre zurückliegt (ca. 2600 - 2200 v.Chr.).

Da bereits 2015 in der Nähe 20 Gräber aus der gleichen Zeit gefunden worden waren, hatte Tennet in Absprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege archäologische Voruntersuchungen in Auftrag gegeben. Eine Fachfirma hatte im Juli dieses Jahres damit begonnen, den Boden auf dem Gelände zu sondieren. Die Grabungsfirma fand zudem einen nach Norden geöffneten Halbkreis aus mehreren Pfostengruben. Demnach ein ungewöhnlicher Fund, dessen Bedeutung und Alter unklar ist. Auf eine Besiedlung des Gebiets deuten laut den Untersuchungen auch Holzkohlestückchen, verbrannter Lehm und einzelne Keramikscherben hin.

Auf dem Gelände der Funde soll eine Konverterstation für die Stromtrasse Suedlink entstehen, die Gleichstrom in Drehstrom umwandelt. Ziel der rund 700 Kilometer langen Suedlink-Trasse ist es, Strom aus den Windenergiegebieten in Norddeutschland in den Süden zu transportieren.

© dpa-infocom, dpa:231206-99-202031/2


Von dpa
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