Wird Caren Miosga die Nachfolgerin von Anne Will? | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 24.05.2023 00:54

Wird Caren Miosga die Nachfolgerin von Anne Will?

Moderatorin Caren Miosga könnte im Ersten auf Anne Will folgen. (Foto: Ulrich Perrey/dpa)
Moderatorin Caren Miosga könnte im Ersten auf Anne Will folgen. (Foto: Ulrich Perrey/dpa)
Moderatorin Caren Miosga könnte im Ersten auf Anne Will folgen. (Foto: Ulrich Perrey/dpa)

Caren Miosga ist eine der bekanntesten TV-Journalistinnen in Deutschland. Sie moderiert mit den ARD-„Tagesthemen“ eines der prominentesten Nachrichtenformate. Ihre Karriere könnte nun einen weiteren Schub bekommen: Miosga ist im Gespräch als Nachfolgerin von Polit-Talkerin Anne Will.

Der federführende Norddeutsche Rundfunk (NDR) teilte am Dienstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: „Die ARD entwickelt aktuell gemeinsam ein abgestimmtes Talkkonzept. Der Norddeutsche Rundfunk führt mit Caren Miosga Gespräche über die Nachfolge von Anne Will für eine politische Gesprächssendung am Sonntagabend im Ersten.“ Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Nähere Einzelheiten nannte der NDR nicht. „Zu laufenden Verhandlungen wird sich der Sender nicht äußern. Sobald es verbindliche Vereinbarungen gibt, wird der NDR darüber informieren“, hieß es.

Anne Will moderierte 16 Jahre lang die Sendung

Der Politiktalk sonntagabends im Ersten ist einer der prominentesten Sendeplätze im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Bis Jahresende noch wird Anne Will (57) durch die gleichnamige Sendung führen. Im Januar war bekannt geworden, dass sie danach aufhören will. Der Vertrag läuft aus, und die Moderatorin will sich dann anderen Projekten zuwenden. Die Sendung wird sie dann rund 16 Jahre lang für das Erste moderiert haben. Was Will dann machen wird, ist noch nicht öffentlich bekannt.

Sollte Miosga, deren Vertrag noch bis 2025 läuft, die neue Polittalkerin werden, würde sie Will ein weiteres Mal beerben. Miosga löste Anne Will 2007 bereits bei den ARD-„Tagesthemen“ ab. Miosga ist inzwischen die am längsten amtierende „Tagesthemen“-Moderatorin - ihre Kollegen sind Ingo Zamperoni und Aline Abboud. Die Sendung entsteht in Hamburg. Auch hierfür ist der NDR federführend zuständig, dort ist die ARD-Gemeinschaftseinrichtung ARD-aktuell angesiedelt.

„Anne Will“ ist eine der großen Talksendungen im deutschen TV, die 57-jährige Moderatorin konkurriert inhaltlich mit Sendungen der Talker Markus Lanz (ZDF), Sandra Maischberger (ARD), Louis Klamroth („Hart aber fair“, ARD) und Maybrit Illner (ZDF). Deren Sendungen laufen aber an anderen Tagen.

Miosga nutzt in den „Tagesthemen“ immer wieder auch Social Media und gerne mal untypische Elemente in der eher klassischen Nachrichtensendung. Vor einiger Zeit etwa waren zu 50 Jahre „Sesamstraße“ bekannte Puppen der Kindersendung mit Miosga im Studio.

Wird das Konzept der Talkrunde überarbeitet?

Als Miosga Ulrich Wickert im vergangenen Herbst als dienstälteste „Tagesthemen“-Moderatorin überholte, lobten ARD-Programmdirektorin Christine Strobl und ARD-Chefredakteur Oliver Köhr: „Ihr Stil ist unverwechselbar: kompetent, verständlich und klar, hoch professionell, aber immer mit Empathie und einem besonderen Charme. Caren Miosga ist längst zur „Mrs. Tagesthemen” geworden.“

Ganz cool reagierte Miosga, als sie mal in der Nachrichtensendung mit ZDF-Moderatorin Marietta Slomka vom „heute journal“ verwechselt wurde. Der damals scheidende Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sprach im Januar im Interview die Moderatorin so an: „Guten Abend Frau Slomka.“ Miosga erwiderte: „Miosga heiße ich. Hallo, Herr Ischinger, macht nichts.“

Auf Instagram positioniert sich Miosga auch schon mal. Sie war zum Beispiel unter den Prominenten, die vorab für den Roman „Noch wach?“ über #Metoo von Benjamin von Stuckrad-Barre warben, indem sie Kapitelüberschriften vorlasen. Das Werk war vorab als Schlüsselroman über den Medienkonzern Axel Springer gehandelt worden.

Neben der Frage nach der Personalie wird auch mit Spannung erwartet, ob die ARD an dem Talkkonzept am Sonntagabend viel verändern wird. Immer wieder sahen sich Polit-Talks in der Vergangenheit auch Kritik ausgesetzt, etwa, dass zu viele Politiker dort seien - und häufig sogar dieselben.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-802472/8


Von dpa
north