Warnstreik: Diese Rechte haben Flugreisende | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.03.2023 09:13

Warnstreik: Diese Rechte haben Flugreisende

Nichts geht mehr: Am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg sind wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Montag rund 200 Abflüge gestrichen worden. (Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn)
Nichts geht mehr: Am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg sind wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Montag rund 200 Abflüge gestrichen worden. (Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn)
Nichts geht mehr: Am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg sind wegen des Warnstreiks des Sicherheitspersonals am Montag rund 200 Abflüge gestrichen worden. (Foto: Fabian Sommer/dpa/dpa-tmn)

Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen bringen Reisepläne durcheinander - was ist, wenn der Flug wegen ihnen verspätet abhebt oder ausfällt? Das sind Ihre Rechte:

Bei streikbedingtem Flugausfall oder einer Verspätung von mehr als drei Stunden muss die Fluggesellschaft Reisenden eine alternative Beförderung zum Ziel anbieten - etwa durch Umbuchung auf einen anderen Flug. Das passiert oft automatisch. Oder die Airline bietet die Option an, das Ticket für innerdeutsche Flüge in eine Bahnfahrkarte umzuwandeln.

Frist für Alternative setzen

Bietet die Airline so etwas nicht von selbst an, sollten Betroffene ihr eine Frist zur Beschaffung der Alternative setzen. Kommt sie der Aufforderung nicht nach, könnten Reisende selbst Ersatz beschaffen und die Kosten der Fluggesellschaft hinterher in Rechnung stellen.

Hat ein Flug mehr als fünf Stunden Verspätung, können Reisende das Ticket zurückgeben und ihr Geld zurückverlangen - Gutscheine müssen sie nicht akzeptieren. Auch Bearbeitungsgebühren dürfen nicht von der Airline einbehalten werden.

Bei Pauschalreisen ist der Reiseveranstalter in der Pflicht, sich um eine alternative Beförderung zu kümmern.

Die Frage nach Entschädigungen

Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht bei Verspätungen ab drei Stunden am Zielort sowie kurzfristigen Flugabsagen unter gewissen Voraussetzungen Ausgleichszahlungen in Höhe von 250 bis 600 Euro pro Passagier vor. Ob Passagiere diese Gelder bei Flugproblemen in Folge eines Warnstreiks einfordern können, hängt vereinfacht gesagt vor allem davon ab, wer da konkret streikt.

Streikt das Flughafenpersonal, sind die Aussichten auf Entschädigungen eher schlecht. Anders kann der Fall liegen, wenn Mitarbeitende einer Fluggesellschaft oder deren Subunternehmen die Arbeit niederlegen.

Im Detail können Passagiere ihre Rechte etwa auf der Website der Verbraucherzentralen nachlesen. Beim Prüfen von Ansprüchen kann die kostenfreie Flugärger-App der Verbraucherzentrale NRW helfen. Das Europäische Verbraucherzentrum bietet ein browserbasiertes Selbsthilfe-Tool bei Flugproblemen.

Wichtig zu wissen: Der Anspruch auf Ersatzbeförderung oder eben Rückerstattung der Ticketkosten besteht in jedem Fall und unabhängig davon, ob Passagieren auch eine Entschädigungszahlung zusteht.

© dpa-infocom, dpa:230317-99-988386/2


Von dpa
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