Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in Aktau am Kaspischen Meer den Grundstein für den Neubau eines Instituts für Nachhaltige Ingenieurwissenschaften gelegt. Dessen Arbeit werde deutschen wie kasachischen Unternehmen zugute kommen, sagte er bei der Zeremonie.
Spezialisten für Zukunftstechnologien würden in beiden Ländern benötigt. „Sie werden eine glänzende berufliche Zukunft vor sich haben“, sagte er.
Steinmeier verwies unter anderem auf das Projekt des sogenannten „Mittleren Korridors“ - einer Alternativroute zum Transport von Wirtschaftsgütern zwischen Asien und Europa unter Umgehung Russlands. „Wenn dieses große Projekt des Mittleren Korridors gelingen soll, dann brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte.“
Das Institut, das von der Deutsch-Kasachischen Universität und der Jessenow-Universität in Aktau getragen wird, hat Steinmeier zufolge auch eine politische Bedeutung. Es sei ein Modellprojekt für die künftige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kasachstan.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb zudem für den sogenannten Mittleren Korridor als alternative Transportroute für Waren zwischen Asien und Europa geworben. Der Weg führt durch Zentralasien und umgeht Russland im Norden und den Iran im Süden.
Geopolitische Veränderungen wie Russlands Krieg gegen die Ukraine machten auch andere Verbindungen zwischen Ost und West notwendig, sagte Steinmeier. „Wenn wir also unter Sicherheitsgesichtspunkten verlässliche Transportbedingungen haben wollen, dann muss langfristig dieser Mittlere Korridor ausgebaut werden.“
Man wähle damit nicht eine kostengünstigere Variante, sagte Steinmeier bei einem Besuch des Fährhafens Kuryk am Kaspischen Meer, dem größten See der Erde. Es handle sich vielmehr um „eine auf die Zukunft ausgerichtete, unter veränderten geopolitischen Gesichtspunkten auszubauende Verbindung zwischen Asien und Europa“.
Steinmeier hatte gestern einen zweitägigen Staatsbesuch in Kasachstan begonnen. Er will am Abend nach Kirgistan weiterfliegen.
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