Naturschützer weisen auf Waldsterben hin | FLZ.de

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Veröffentlicht am 06.08.2023 15:04

Naturschützer weisen auf Waldsterben hin

Rund 120 Aktivisten und Aktivistinnen stehen in einem kahlen Waldgebiet. (Foto: Daniel Vogl/dpa)
Rund 120 Aktivisten und Aktivistinnen stehen in einem kahlen Waldgebiet. (Foto: Daniel Vogl/dpa)
Rund 120 Aktivisten und Aktivistinnen stehen in einem kahlen Waldgebiet. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Es soll ein Weckruf mit Blick auf das Waldsterben sein: Rund 120 Naturschützer haben am Sonntag in Oberfranken mit einer Aktion auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht. Im Frankenwald bei Ludwigsstadt (Landkreis Kronach) stellten sich die Aktivisten in gelben und grünen Jacken und T-Shirts auf eine große Kahlfläche zwischen abgestorbene Bäume, um auf die Dimensionen des Waldsterbens hinzuweisen. Sie hielten gelbe Banner hoch: „Klima retten“ und „Wald schützen“ war darauf zu lesen.

Die Klimakrise sei längst in Bayern angekommen, die Wälder ächzten unter der Hitze und Trockenheit, sagte der Vorsitzende des Bundes Naturschutz (BN) in Bayern, Richard Mergner. Der Regen der vergangenen Tage sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Insgesamt ist der Zustand vieler Wälder absolut besorgniserregend“, sagte Mergner. Das „Waldsterben 2.0“ im Frankenwald sei ein Vorgeschmack dessen, was allen Wäldern in Bayern bei ungebremster Klimakrise drohe.

Zugleich kritisierte der Verbandsvorsitzende, das Klimaschutzgesetz der Staatsregierung sei nichts als heiße Luft. „Mit einem Gesetz, welches auf Empfehlungen und Freiwilligkeit, statt verbindliche Maßnahmen und Kontrollmechanismen setzt, werden wir unseren Beitrag zur Rettung der Wälder nicht leisten können.“

Auch der Waldumbau sei essenziell, sagte der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger. „Ohne den Wald kann der Mensch nicht existieren, deshalb ist es in unserem ureigensten Interesse, uns um diesen schwerkranken Patienten zu kümmern.“ Der Schlüssel hierfür sei neben der Wiederbewaldung von Kahlflächen vor allem die Verjüngung der Wälder mit klima-resilienten heimischen Baumarten wie Weißtanne, Buche und Eiche. Weiger war vor rund vier Jahrzehnten einer der ersten, der den Begriff „Waldsterben“ in die öffentliche Diskussion brachte.

Für Wiederbewaldung und Waldverjüngung fordert der Bund Naturschutz höhere Abschussquoten bei Reh und Hirsch. Zudem solle es mehr Personal an den Forstämtern geben, um Waldbesitzer besser beraten und fördern zu können.

© dpa-infocom, dpa:230806-99-732763/3


Von dpa
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