Lehrkräftemangel: Kirchen für trägerübergreifende Maßnahmen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 25.05.2023 14:27

Lehrkräftemangel: Kirchen für trägerübergreifende Maßnahmen

Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Um den Lehrkräftemangel an staatlichen wie kirchlichen Schulen zu bekämpfen, fordern die evangelische und die katholische Kirche im Freistaat sowie der bayerische Philologenverband (bpv) von der Staatsregierung trägerübergreifende Maßnahmen. In einer gemeinsamen Erklärung skizzierten sie laut Mitteilungen vom Donnerstag vier Ansatzpunkte, darunter eine wesentlich engere Vernetzung der Träger und eine grundsätzliche Steigerung der Attraktivität des Lehrberufs.

„Öffentliche und private Träger sitzen hier bildlich in einem Boot“, betonten Kardinal Reinhard Marx und der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm. „Konkurrenzdenken ist im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler fehl am Platz“, unterstrich auch der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl.

Nötig sei mehr Durchlässigkeit sowohl zwischen den Schulen als auch zwischen den Schulträgern, um den Ausgleich von benötigten Lehrkräften zu ermöglichen, hieß es in der Erklärung, die der bpv mit dem katholischen Schulwerk sowie der evangelischen Schulstiftung in Bayern erarbeitet hatte. Hierfür müsse unter anderem die Beurlaubung auf Zeit von staatlichen Lehrkräften wieder ermöglicht werden.

Auch bei der notwendigen Nachqualifizierung von Quer- und Seiteneinsteigern könnten der Freistaat und die Kirchen enger zusammenarbeiten, hieß es. Zudem solle der Staat mehr Mittel für die Re-Finanzierung kirchlicher Verbeamtungen bereitstellen, um die Attraktivität der kirchlichen Schulen zu steigern.

„Der entscheidende Faktor für Berufszufriedenheit der aktiven Lehrkräfte und für Berufsentscheidungen junger Menschen jedoch sind die Arbeitsbedingungen und beruflichen Perspektiven“, betonten die Verfasser der gemeinsamen Erklärung. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entlastungen durch Unterstützungskräfte sowie attraktive Möglichkeiten, sich im Beruf weiterzuentwickeln, können in diesem Zusammenhang nicht oft genug genannt werden.“

Aktuell besuchen in Bayern rund elf Prozent der Kinder und Jugendlichen schulische Bildungseinrichtungen von privaten - in der Mehrzahl kirchlichen - Trägern. Darüber hinaus gibt es im Freistaat neben den staatlichen Schulen auch noch von den Kommunen getragene Einrichtungen.

© dpa-infocom, dpa:230525-99-823796/2


Von dpa
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