Geld sparen beim Wäschewaschen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 02.08.2023 11:41

Geld sparen beim Wäschewaschen

Selbst fleckige Kinderkleidung muss nicht bei sehr hohen Temperaturen gewaschen werden. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Selbst fleckige Kinderkleidung muss nicht bei sehr hohen Temperaturen gewaschen werden. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Selbst fleckige Kinderkleidung muss nicht bei sehr hohen Temperaturen gewaschen werden. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Durchschnittlich 210 mal pro Jahr wird in einem Vier-Personen-Haushalt in Deutschland Wäsche gewaschen. Die Stromkosten pro Waschgang mögen nicht hoch sein - auch das jeweilige Einsparpotenzial ist überschaubar. Aber in Summe können laut Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) bei 210 mal Waschen am Ende mehrere Hundert Euro pro Jahr weniger ausgegeben werden. Mit diesen fünf Tipps:

1. Die Waschmaschine voll beladen

Sparen kann man vor allem, wenn man seltener die Waschmaschine laufen lässt. Das ist möglich, wenn man die Trommel möglichst vollmacht. Lässt man dadurch statt der beispielhaften 210 Waschgänge pro Jahr in einem Vier-Bewohner-Haushalt nur noch 105 mal die Maschine laufen, sinken laut IKW die jährlichen Stromkosten um 90 Euro (50 Cent pro Kilowattstunde).

Die übliche Waschmaschine hat ein Fassungsvermögen von acht Kilogramm, so Claudia Oberascher, Expertin für Hausgeräte der HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung. So viel Waschladung bekommt man gar nicht immer zusammen, etwa bei voluminöser Wäsche wie Frottee-Handtüchern. „Deswegen darf man die Wäsche ein bisschen hinunterdrücken, damit noch etwas mehr hineinpasst.“

Dichter füllen kann man die Trommel mit unempfindlichen Textilien, die mit folgenden Programmen gewaschen werden: Eco 40 bis 60 Grad, Baumwolle, Koch- sowie Buntwäsche. Während Claudia Oberascher dabei die Trommel wirklich randvoll füllt, lässt Energieberater Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg noch eine Handbreit Platz. Aus einem praktischen Grund: Damit Socken nicht in den Spalt zwischen Gummidichtung und Tür rutschen.

Bei empfindlichen Stoffen rät Oberascher aber vom Vollmachen der Trommel ab, um Schäden an diesen zu vermeiden. Beim Programm „Pflegeleicht“ wird die Trommel am besten maximal etwa zur Hälfte gefüllt. Von Wolle, Seide sowie Textilien für das Programm „Feinwäsche“ und ähnlichen Bezeichnungen kommt nur so viel in die Trommel, dass diese zu einem Viertel voll ist. Bei maschineller Handwäsche nur zu einem Fünftel.

2. Niedrige Temperatur einstellen

Beim Waschen wird viel Strom verbraucht, um das Wasser zu erhitzen. Der IKW hat berechnet, dass man bei Stromkosten von 32 Cent je kWh pro Waschgang 38 Cent mehr ausgibt, wenn man mit 90 statt 30 Grad wäscht. Und 19 Cent mehr, wenn man 60 Grad statt 30 Grad wählt.

Dabei ist es meist gar nicht nötig, mit so hohen Temperaturen zu waschen. Selbst für fleckige Kleidung und Handtücher reichen 30 oder 40 Grad, so Bernd Glassl vom IKW. Möchte man Wäsche nur auffrischen, weil sie leicht verschwitzt ist oder nach Essen riecht, kann man auch das 20-Grad-Programm nutzen.

Ausgenommen: Ein Mitbewohner hat eine hochansteckende Krankheit. Und mindestens einmal im Monat sollte man die Waschmaschine bei 60 Grad mit einem Voll- oder Universalwaschpulver laufen lassen, um Bakterien im Gerät zu entfernen.

3. Eco-Programme wählen

Eco-Programme arbeiten stromsparend - und das trotz ihrer längeren Laufzeit. Denn bei Programmen mit vergleichsweise kurzer Laufzeit muss das Waschwasser in kürzerer Zeit auf höhere Temperaturen gebracht werden, was den Energieverbrauch erhöht. Außerdem können bei länger laufenden Programmen die Reinigungsmittel länger einwirken, so Bernd Glassl.

Wäscht ein Vier-Personen-Haushalt seine gesamte Wäsche mit einem Eco-Programm und 40 oder 60 Grad statt mit einem üblichen 60-Grad-Programm, spart er über 80 Euro Stromkosten pro Jahr ein (Stromkosten: 50 Cent/kWh).

4. Waschmittel korrekt dosieren

Wer das Waschmittel einfach aus der Packung in die Einspülkammer schüttet, kann ebenfalls Geld verschwenden - denn oft wird so zu viel der Reinigungsprodukte verbraucht. Wer 210 mal pro Jahr wäscht und immer doppelt so viel Waschmittel wie nötig für fünf Kilogramm Textilien nutzt, zahlt laut Glassl etwa 21 Euro zu viel (bei mittlerer Wasserhärte und normaler Verschmutzung).

Die gute Nachricht: Auf den Verpackungen gibt es Tabellen dazu, wie viel Waschmittel für eine bestimmte Menge Wäsche optimal ist.

5. Auf Trockner verzichten

Der Trockner ist ein Stromfresser, sagt Energieberater Joshua Jahn. Sein banaler, aber guter Rat: Die Wäsche auf der Leine trocknen lassen - am besten draußen, wenn die Sonne scheint und ein leichter Wind geht.

Wer dadurch auf einen Kondensationstrockner verzichtet, kann laut IKW etwa 200 Euro pro Jahr sparen. Bei einem Trockner mit Wärmepumpe liege die Ersparnis bei 100 Euro im Jahr (Stromkosten: 50 Cent/kWh).

Wer nicht die Möglichkeit hat, die Wäsche auf einer Leine und noch dazu im Freien trocknen zu lassen, sollte immerhin einen hohen Schleudergang zum Ende des Waschgangs einstellen, rät Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg. So kommt die Wäsche trockener aus der Maschine, der Trockner muss folglich nicht so hart arbeiten.

Robuste Textilien wie Jeans, T-Shirts und Handtücher können mit 1400 Umdrehungen pro Minute geschleudert werden. Sensible Stoffe wie Wolle oder Seide brauchten einen schonenderen Schleudergang mit maximal 800 Umdrehungen.

© dpa-infocom, dpa:230616-99-81672/2


Von dpa
north