Experte: Rechtschreibung auch im Digitalzeitalter wichtig | FLZ.de

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Veröffentlicht am 15.03.2023 10:59

Experte: Rechtschreibung auch im Digitalzeitalter wichtig

Henning Lobin, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Leibniz-lnstituts für Deutsche Sprache (IDS), ist überzeugt: Rechtschreibung ist trotz Digitalisierung von unverzichtbar. (Foto: Uwe Anspach/dpa)
Henning Lobin, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Leibniz-lnstituts für Deutsche Sprache (IDS), ist überzeugt: Rechtschreibung ist trotz Digitalisierung von unverzichtbar. (Foto: Uwe Anspach/dpa)
Henning Lobin, Wissenschaftlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Leibniz-lnstituts für Deutsche Sprache (IDS), ist überzeugt: Rechtschreibung ist trotz Digitalisierung von unverzichtbar. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Rechtschreibung ist nach Überzeugung eines Sprachexperten auch in Zeiten digitaler Kommunikation von großer Bedeutung. Korrektes Schreiben sei ein wichtiges Mittel, um Texte effizient lesen zu können, sagte der Chef des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), Henning Lobin, der Deutschen Presse-Agentur in Mannheim.

„Wir können Texte leichter verstehen, wenn die Wortgestalt immer gleich bleibt und die Zeichensetzung hilft, Haupt- und Nebensätze zu unterscheiden“, erläuterte der Linguistik-Professor anlässlich der 59. IDS-Jahrestagung zum Thema „Orthographie in Wissenschaft und Gesellschaft“. Sprachkompetenz gewähre gesellschaftliche Teilhabe, mangelhafte Beherrschung könne zur sozialen Ausgrenzung führen, sagte Lobin.

Korrekte Rechtschreibung bei Bewerbungen unerlässlich

Auch ganz praktisch habe die Rechtschreibung die Funktion, Sprachkompetenz anzuzeigen. So sei etwa bei Bewerbungen eine korrekte Rechtschreibung unerlässlich. „Viele Fehler werden mit Nachlässigkeit und einem Mangel an Bildung in Verbindung gebracht.“ Die Qualität des Anschreibens beeinflusse den ersten Eindruck, den sich ein potenzieller Arbeitgeber von einem Bewerber mache.

Rechtschreibung werde je nach Anlass unterschiedlich genutzt: „Wir haben durch das Internet und die sozialen Medien mehr informelle Anlässe, bei denen Fehler keine große Rolle spielen“, sagte Lobin. Für die Schulen bestehe die Herausforderung, den informellen Sprachgebrauch langfristig nicht in den formellen Bereich überschwappen zu lassen. Die meisten jungen Menschen seien sich aber der unterschiedlichen Anforderungen bewusst, sagte Lobin.

© dpa-infocom, dpa:230315-99-960556/2


Von dpa
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