Djokovic will „schwieriges“ Jahr mit Rekordsieg beenden | FLZ.de

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Veröffentlicht am 10.11.2022 11:57

Djokovic will „schwieriges“ Jahr mit Rekordsieg beenden

Will ein emotional „schwieriges“ Jahr mit einem Sieg bei den ATP-Finals abschließen. (Foto: Julien De Rosa/AFP/dpa)
Will ein emotional „schwieriges“ Jahr mit einem Sieg bei den ATP-Finals abschließen. (Foto: Julien De Rosa/AFP/dpa)
Will ein emotional „schwieriges“ Jahr mit einem Sieg bei den ATP-Finals abschließen. (Foto: Julien De Rosa/AFP/dpa)

Titel und Trophäen hat Novak Djokovic schon viele in seinem Leben gewonnen, doch diese tierische Ehre war auch für ihn neu. Eine kürzlich im Westen Serbiens neuentdeckte Käferart wurde nach dem Tennisstar benannt, der diese Nachricht stolz auf seinen Social-Media-Kanälen postete.

Die Eigenschaften des „Duvalius Djokovici“ passen erstaunlich gut zum 21-maligen Grand-Slam-Turniergewinner: Schnelligkeit, Flexibilität, Robustheit - und die Fähigkeit, sich an schwierige Umstände anzupassen. Die benötigte auch Djokovic in seinem persönlichen Achterbahn-Sportjahr 2022, das er bei den prestigeträchtigen ATP-Finals ab kommenden Sonntag mit einem Rekordsieg unbedingt zu einem positiven Abschluss bringen will.

„Eines meiner größten Ziele“

„Das ist eines meiner größten Ziele“, sagte der 35-Jährige dem Sender RMC. Beim traditionellen Saisonabschluss kämpft Djokovic in Turin mit sieben weiteren Top-Spielern um den inoffiziellen Titel des Tennis-Weltmeisters, mit einem sechsten Titel würde er den Rekord des inzwischen zurückgetretenen Roger Federer einstellen. „Ich denke, dass ich gute Chancen habe“, sagte Djokovic.

In seiner Gruppe trifft der Serbe auf den Russen Daniil Medwedew, den Griechen Stefanos Tsitsipas und Andrei Rubljow aus Russland. Das ergab die Auslosung. In der anderen Gruppe spielen der Spanier Rafael Nadal, der Norweger Casper Ruud, der Kanadier Félix Auger-Aliassime und Taylor Fritz aus den USA gegeneinander. Der Erste und der Zweite jeder Gruppe erreicht das Halbfinale.

Der deutsche Titelverteidiger Alexander Zverev und der spanische Weltranglistenerste Carlos Alcaraz stehen Djokovic aus Verletzungsgründen nicht im Weg. Sein Impfstatus im Übrigen auch nicht. 

Wegen seiner Weigerung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, verpasste der Serbe in diesem Jahr die Australian Open und die US Open. Dazwischen triumphierte er zum siebten Mal auf dem „heiligen“ Rasen von Wimbledon. Es sei ein emotional „schwieriges“ Jahr gewesen, gab Djokovic zu, „weil ich Umständen entgegentreten musste, mit denen ich noch nie konfrontiert gewesen war“. 

Beim ATP-Turnier in Paris bewies Djokovic trotz der Finalniederlage gegen den Dänen Holger Rune, dass er nicht viel von seiner Topform eingebüßt hat. „Das Niveau meines Tennisspiels ist hoch“, sagte er danach zufrieden. Wohl wissend, dass die Herausforderung in Turin ungleich größer sein wird: „Jedes Match dort ist wie ein Endspiel. Es gibt keine leichten Spiele. Man muss fit und frisch sein.“

Nadal fehlt Spielpraxis

Letzteres wird bei seinem großen Rivalen Rafael Nadal derzeit angezweifelt. Nach der Geburt seines Sohnes verlor der Jungvater zum Auftakt von Paris, dem Spanier fehlt ganz offensichtlich Spielpraxis. Auch er selbst könne sich schwer vorstellen, „dass ich jetzt zu den ATP-Finals fahre und meine Form dort gut genug ist, um ein Turnier zu gewinnen, dass ich noch nie zuvor gewonnen habe“, sagte der 36 Jahre alte Spanier. Theoretisch könnten Nadal und auch der Grieche Stefanos Tsitsipas in Turin den abwesenden Alcaraz als Nummer eins der Weltrangliste ablösen.

Auch Djokovic will sehr bald zurück auf den Tennis-Thron. Dafür muss er aber vor allem Punkte bei den Grand-Slam-Turnieren sammeln, und nach wie vor ist offen, ob der Serbe bei den anstehenden Australian Open im Januar nach Down Under reisen darf. Nach dem unwürdigen Rechtsstreit vor einem Jahr ist sein Visum annulliert und eine Einreisesperre von drei Jahren verhängt worden. Es gebe jedoch „positive Anzeichen“ bezüglich einer Sonderregelung, wie Djokovic berichtete. 

Die Grand-Slam-Turniere in Melbourne und New York nur aus der Ferne sehen zu dürfen, habe geschmerzt, gab Djokovic zu. „Aber es ist eine Situation, die ich akzeptieren muss, weil ich eine Entscheidung getroffen habe und ich die Konsequenzen tragen muss.“

© dpa-infocom, dpa:221110-99-464000/3

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