Bahn: Zwischenbericht zu Zugunglück bestätigt Vermutung | FLZ.de

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Veröffentlicht am 01.06.2023 11:07

Bahn: Zwischenbericht zu Zugunglück bestätigt Vermutung

Bergungsarbeiten im Juni 2022. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Bergungsarbeiten im Juni 2022. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Bergungsarbeiten im Juni 2022. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Deutsche Bahn sieht sich nach dem Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) zum tödlichen Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen in ihren eigenen Ermittlungsergebnissen bestärkt. „Mit diesem Zwischenbericht bestätigt sich unsere Vermutung - schadhafte Betonschwellen führten zu diesem tragischen Unfall“, heißt es in einer Reaktion auf den am Donnerstag veröffentlichten BEU-Zwischenbericht.

Die Bahn hatte am Mittwoch angekündigt, nach dem Unfall rund 480 000 Betonschwellen auszutauschen. Am 3. Juni vergangenen Jahres war ein Regionalzug nach München entgleist. Fünf Menschen starben, 78 wurden verletzt.

Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt weiter gegen vier beschuldigte Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Ob der Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnforschung Auswirkungen auf die Ermittlungen der Justiz hat, könne „zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden“, hieß es auf Anfrage. „Hinzu kommt, dass das seitens der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene Gutachten noch nicht vorliegt“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag.

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung war gesetzlich gehalten, bis zum Jahrestag des Unglücks am Samstag einen Zwischenbericht vorzulegen. „In diesem Fall waren und sind die Ermittlungen sehr komplex und umfangreich. Als staatliche Stelle dürfen wir da keine Vermutungen angeben“, begründete ein Sprecher das lange Warten. Der Zwischenbericht war ursprünglich bereits für den Jahresbeginn angekündigt worden.

Die von verschiedenen Medien immer wieder genannte Verlegung des Katzenbachs im Zuge des Neubaus der Bundesstraße 2 als mögliche Ursache für eine teilweise Unterspülung des Bahndamms scheint nicht im Fokus der Ermittler zu stehen. „Das ist nach derzeitigem Stand nicht die Primärursache, es wird noch weiter ermittelt“, sagte der BEU-Sprecher.

© dpa-infocom, dpa:230601-99-901812/4


Von dpa
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