Weltrekord-Versuch im Kuhschellenläuten im Allgäu | FLZ.de

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Veröffentlicht am 18.03.2023 08:37

Weltrekord-Versuch im Kuhschellenläuten im Allgäu

Nach dem Viehscheid im Allgäu nehmen drei Hirten einer Kuh die Glocke ab. (Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild)
Nach dem Viehscheid im Allgäu nehmen drei Hirten einer Kuh die Glocke ab. (Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild)
Nach dem Viehscheid im Allgäu nehmen drei Hirten einer Kuh die Glocke ab. (Foto: Stefan Puchner/dpa/Archivbild)

Mindestens 800 Männer und Frauen werden am Samstag (12.00 Uhr) in Bad Hindelang im Allgäu zu einem Weltrekordversuch im Kuhschellenläuten erwartet. Wie die Organisatoren mitteilten, ist ein Rekord aus dem Guinness-Buch der Rekorde Vorbild für die Aktion. Im Jahr 2009 hatten in Boswil in der Schweiz 640 Menschen Kuhglocken geläutet.

Die beiden Rekordversuche sind allerdings nur bedingt vergleichbar. Denn die im Allgäu üblichen Kuhschellen sind genau genommen keine Glocken. Schellen werden aus Blech geschmiedet, während Glocken gegossen werden. Kuhglocken und Kuhschellen unterscheiden sich in der Form und auch im Klang. Nur bei besonderen Anlässen wie dem sogenannten Viehscheid am Ende der Sommersaison wird im Allgäu den Rindern gelegentlich auch einmal eine prachtvolle Glocke umgehängt.

Im niederbayerischen Rinchnach gab es ebenfalls 2009 einen Rekordversuch. Damals wurden 1370 Teilnehmer gezählt, dieser Versuch wurde aber nicht in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Die Aktion beruhte auf dem im Bayerischen Wald im November üblichen Brauch des „Wolfauslassens“, bei dem die Teilnehmer mit einer Art überdimensionierten Kuhschellen jedes Jahr im Herbst Lärm machen.

Mit dem Rekordversuch in Bad Hindelang sollte auch auf die Tradition der Schellen als Kulturgut im Landkreis Oberallgäu hingewiesen werden. Die Alpwirtschaft habe eine besondere regionalspezifische Identität, erläuterte der Bad Hindelanger Tourismusdirektor Max Hillmeier. So gebe es in Bad Hindelang 46 Alpen mit rund 8000 Hektar Fläche. Dies mache 56 Prozent der Gemeindefläche aus. Alpen sind die in den Bergen gelegenen Viehweiden im Allgäu. In anderen Teilen Bayerns wird der Weideplatz als Alm bezeichnet.

Der Rekordversuch ist als Rahmenveranstaltung beim FIS-Telemark-Weltcup-Finale geplant. Telemark ist eine spezielle Ski-Abfahrtsdisziplin.

© dpa-infocom, dpa:230318-99-999810/2


Von dpa
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