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Veröffentlicht am 22.03.2023 04:18

Was der elektrische Renault Kangoo auf dem Kasten hat

Weil er innen viel Platz bietet, ist der Renault Kangoo besonders bei Familien beliebt. Nun gibt es ihn nicht nur als Hochdach-Kombi, sondern auch mit Elektro-Antrieb. (Foto: Renault/dpa-mag)
Weil er innen viel Platz bietet, ist der Renault Kangoo besonders bei Familien beliebt. Nun gibt es ihn nicht nur als Hochdach-Kombi, sondern auch mit Elektro-Antrieb. (Foto: Renault/dpa-mag)
Weil er innen viel Platz bietet, ist der Renault Kangoo besonders bei Familien beliebt. Nun gibt es ihn nicht nur als Hochdach-Kombi, sondern auch mit Elektro-Antrieb. (Foto: Renault/dpa-mag)

Renault erleichtert Familien den Umstieg aufs E-Auto. Wie die meisten Hersteller in der Kompaktklasse ließen die Franzosen bisher nur die Wahl zwischen Kleinwagen oder aufgebocktem Crossover. Doch nun setzen sie auch den Kangoo unter Strom.

Wenn er im Frühling zu Preisen ab 39.300 Euro startet, ist der Kangoo nicht nur als Kastenwagen, sondern erstmals auch als Hochdach-Kombi zu haben. Und das dürfte ihn für Familien noch attraktiver machen.

50 Prozent Preisaufschlag für den E-Antrieb

Für einen Preisaufschlag von gut 50 Prozent gegenüber dem Grundmodell werfen die Franzosen den Verbrenner über Bord und installieren im Bug einen E-Motor mit 90 KW/122 PS. Und unter dem Boden steckt jetzt eine Batterie mit einer Kapazität von 45 kWh. Damit kommt der serienmäßig mit zwei Schiebetüren und einer besonders großen Heckklappe ausgestattete Renault in der Theorie bis zu 285 Kilometer weit.

In der Praxis allerdings hängt die Reichweite sehr vom Einsatz ab: Während der Kangoo im Stadtverkehr noch reichlich Kilometer schafft, kommt er jenseits des Ortsschilds nicht besonders weit. Denn mit seiner großen Stirnfläche erzeugt der Kastenwagen einen hohen Luftwiderstand. Was sich bei höherem Tempo stärker auswirkt und den Akku schnell in die Knie zwingt. Auch das ist ein Grund, weshalb Renault das Spitzentempo auf gerade mal 132 km/h begrenzt hat.

Langsam an der Ladesäule

Nicht nur der hohe Verbrauch in Kombination mit dem vergleichsweise kleinen Akku erweist sich als Schwäche, auch an der Ladesäule gibt der Kangoo nicht das beste Bild ab. Serienmäßig gibt es nur einen 11-kW-Lader für Wechselstrom, mit dem der Boxenstopp mindestens 2,5 Stunden dauert.

Und wer 1500 Euro mehr bezahlt, der bekommt eine Modellversion mit 22 kW für den Wechselstromanschluss und 80 kW für die Gleichstromsäule. Doch selbst bei Letzterem braucht es noch eine halbe Stunde, bis der Akku wieder zu 80 Prozent voll ist. Immerhin tut Renault viel, um ein Maximum an Kilometern aus dem Akku zu holen. So haben die Franzosen drei Rekuperationsstufen und einen Eco-Modus programmiert sowie die Klimaanlage mit einer Wärmepumpe ausgestattet.

Tüchtig an der Laderampe

Anders als bei der E-Technik müssen Käufer beim Platz allerdings keine Kompromisse machen. Denn im variablen Innenraum mit einzelnen verschiebbaren Bankelementen verstaut der Kangoo zwischen 542 und 1969 Liter. Die über 50 Liter in den zahlreichen Ablagen nicht mitgerechnet. Später im Jahr kommt zudem eine Langversion mit drei Sitzreihen.

Auch am Fahrgefühl gibt es wenig auszusetzen: Mag der Kangoo auch ganze 12,6 Sekunden brauchen bis er Tempo 100 erreicht, in der Stadt wirkt der Franzose spritzig und schießt beim Ampelspurt locker davon. Das höhere Gewicht am tieferen Schwerpunkt verbessert die Straßenlage. Außerdem macht eine Vielzahl an Assistenzsystemen und der abwesende Motorenlärm das Fahren auffallend entspannt.

Auf Wunsch auch mit Stern

Schon vor zwei Jahren hat Renault den Kangoo beim Generationswechsel ziemlich aufgehübscht. Daher finden sich im Cockpit nicht nur silberglänzende Zierteile, sondern auch künstliches Holzdekor. Bei der E-Version sind zudem neue Digitalinstrumente eingebaut.

Doch wem das noch nicht vornehm genug ist, für den gibt es einen nobleren Zwilling. Denn während der klassische Kangoo beim Kooperationspartner Mercedes zur T-Klasse wird, geht das Elektromodell im zweiten Halbjahr als EQT an den Start.

Das kostet mit einem Grundpreis von rund 49.000 Euro zwar rund 25 Prozent mehr als der Renault, aber weniger als der deutlich kleinere EQA. Technisch gleichen sich Renault und Mercedes. Aber wenn es beim EQT so läuft wie bei der T-Klasse, dann haben die Schwaben das etwas komfortablere Fahrwerk. Äußerlich erkennbar ist der EQT am Grill und an den Leuchten. Innen machen die typischen Mercedes-Sitze, das Infotainment-System MBUX und das Lenkrad aus der A-Klasse den Unterschied.

Fazit: Das andere E-Auto für Familien

Am SUV-Trend scheint für Familien bisher kein Weg vorbeizuführen - vor allem nicht, wenn es ein Elektroauto sein soll. Mit dem Kangoo E-Tech bringt Renault nun eine Alternative ins Spiel, die deutlich mehr Platz bietet. Dafür müssen Käufer jedoch eine geringere Reichweite hinnehmen.

Datenblatt: Renault Kangoo E-Tech

Alle Angaben laut Hersteller

© dpa-infocom, dpa:230317-99-993790/16


Von dpa
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