Die bei einem Unwetter vor zweieinhalb Jahren teilweise zerstörte Rodel- und Bobbahn am Königssee soll wieder aufgebaut werden. Das beschlossen die Mitglieder des Kreistags Berchtesgadener Land. 53,5 Millionen Euro stehen an Fördergeldern zur Verfügung. Ein Maßnahmenkatalog soll dabei helfen, den Kostenrahmen einzuhalten.
Baustart könnte bereits im kommenden Jahr sein. Bereits für 2025/26 ist ein „vorzeitiger Betrieb aus der Ebene Bobstart“ geplant, heißt es in der Beschlussvorlage. Weite Teile der 1640 Meter langen Bahn sind noch erhalten.
Die Kunsteisbahn schmiegt sich an einen Felshang am Fuße des 1304 Meter hohen Grünsteins. Für den Schutz vor Steinschlägen müssen mehr als 700 Meter Schutzzaun neu errichtet werden. Der über das Bahngelände verlaufende Klingerbach wurde mit Hilfe von Computer-Simulationen analysiert. Niederschläge und theoretisch mögliche Hochwasserereignisse wurden berücksichtigt, Geröll vom Berg soll aufgehalten werden.
Der neue Herrenrodelstart erfolgt von einer neuen Plattform aus, die mit Treppen und einem Aufzug erschlossen sein soll. Das bei einem Unwetter im Juli 2021 zerstörte Bestandsgebäude für den Bobsport soll ebenfalls saniert werden. Geplant ist zudem die Erneuerung von Fernleitungen für die Kältetechnik.
Die Kunsteisbahn galt Jahrzehnte als Hausbahn für deutsche Rodlergrößen wie einst Georg Hackl. Auch die sechsfachen Olympiasieger, das Rodler-Duo Tobias Wendl/Tobias Artl, trainierten dort.
Der 13-fache Rodel-Weltmeister und dreifache Olympiasieger Felix Loch kommentierte auf seinem Facebook-Profil: „Uns Sportlern fällt ein Stein vom Herzen. Danke an alle, die so lange und hart für unser „Wohnzimmer” gekämpft haben.“
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