Gute Stimmung trotz teurer Tickets: Rock im Park beginnt | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.06.2023 02:48

Gute Stimmung trotz teurer Tickets: Rock im Park beginnt

Besucher beim Open-Air-Festival „Rock im Park“. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Besucher beim Open-Air-Festival „Rock im Park“. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Besucher beim Open-Air-Festival „Rock im Park“. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Sonnig, trocken und warm - besser könnte das Wetter bei einem Festival nicht sein: Zehntausende haben am Freitag am ersten Tag von Rock im Park in Nürnberg gut gelaunt gefeiert. Bis Sonntag sollen rund 70 Bands auf drei Bühnen den Fans einheizen. Die Veranstalter erwarten in diesem Jahr etwa 60.000 Besucherinnen und Besucher auf einem der größten Musikfestivals in Deutschland - und damit weniger als im vergangenen Jahr.

Gleichzeitig steigt am Nürburgring in der Eifel das Zwillingsfestival Rock am Ring. Dort spielen zeitversetzt dieselben Bands. Headliner sind in diesem Jahr die Rockbands Kings of Leon, Die Toten Hosen und die Foo Fighters.

Viele Fans hatten sich im Vorfeld der Festivals über die kräftig gestiegenen Ticketpreise geärgert - ganz besonders darüber, dass diese während Rabattaktionen deutlich günstiger waren. Wer früh ein Ticket gekauft hatte, musste also unter Umständen mehr zahlen.

So ging es auch einer 26-Jährigen aus Nürnberg. Bei ihr schien der Ärger allerdings vergessen, als das Festival begann. „Ich freue mich schon. Hier ist alles perfekt.“ Fünf Mal sei sie schon bei Rock im Park gewesen, erzählt sie. Trotzdem überlege sie nun, ob sie nächstes Jahr wieder komme.

Als erste Band auf der Hauptbühne spielte am Freitagmittag die deutsche Indie-Pop-Band Blond. In schrillbunten Kostümen mit Tüllmänteln, die an Blumen erinnern, kam das Trio auf die Bühne und legte gleich richtig los. „Seid Ihr schon wach?“, rief Sängerin Nina Kummer. Dann ließ sie das Publikum als Aufwärmübung erstmal Schritte nachtanzen, die sie und ihre Schwester, die Schlagzeugerin Lotta Kummer, auf der Bühne vorführten.

Viele Feiernde trugen Sonnenhüte oder Käppis auf dem Kopf, an den Gürteln hingen Trinkbeutel aus Plastik, in den Pausen zwischen den Auftritten bildeten sich zum Teil Schlangen an den Wasserstationen. Begehrt waren auch Plätze im Schatten.

„Es ist bisher relativ ruhig“, sagte Sohrab Taheri-Sohi vom Bayerischen Roten Kreuz, das die Rettungseinsätze auf dem Gelände leitet. Neben allergischen Reaktionen auf Mückenstiche hätten die Sanitäterinnen und Sanitäter schon die ersten Sonnenbrände und Sonnenstiche behandelt. „Das wird jetzt auch zunehmen“, ist sich Taheri-Sohi sicher. Für die nächsten zwei Tage ist ebenfalls schönstes Sommerwetter vorhergesagt.

An den Getränkeständen und Imbissbuden zogen die Preise angesichts der Inflation an. „6,50 Euro für ein Bier, das ist schon hart“, meinte eine 26-Jährige aus Erfurt. „Ich kann das schon nachvollziehen. Ich arbeite sonst selbst an der Theke. Aber es ist schade, weil ein Festival dadurch ein totales Luxusgut wird.“ Vor allem junge Leute könnten sich das dann nur noch schwer leisten.

© dpa-infocom, dpa:230601-99-908199/4


Von dpa
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