Pfaffenhofen an der Ilm (dpa/lby) - Vom nächsten März an müssen Katzenbesitzer in Pfaffenhofen an der Ilm und im Markt Reichertshofen ihre Tiere kastrieren lassen, wenn sie unkontrollierten Auslauf haben und älter als fünf Monate sind. Dann gilt in den beiden Kommunen die Katzenschutzverordnung des Landkreises Pfaffenhofen, wie das Landratsamt mitteilte.
Die Tierhalter sind demnach zudem zur Kennzeichnung ihrer Tiere mit einem Mikrochip oder einer Ohrtätowierung sowie zur Registrierung verpflichtet. Auch Gemeindebeauftragte können freilebende Katzen kennzeichnen und kastrieren lassen, wenn die Katzenhalterin oder der Katzenhalter nicht innerhalb von 48 Stunden ermittelt werden kann.
Beide Kommunen hatten jeweils die Aufnahme in die Katzenschutzverordnung des Landkreises beantragt, die nun zum 1. März nächsten Jahres wirksam wird.
Katzenmütter bekommen bis zu dreimal im Jahr zwei bis sechs Junge. Die Geschlechtsreife tritt mit etwa einem halben Jahr ein. Unkastrierte Katzen zeugen durch diese hohe Vermehrungsrate viele Nachkommen. Verwilderte und heimatlose Katzen leben häufig unter äußerst schlechten Bedingungen, werden oft schon krank geboren und leiden unter Mangelernährung, Parasitenbefall und Infektionen. Insbesondere in Gebieten, in denen sich verwilderte Hauskatzen ansiedeln, führt das immer wieder zu Tierschutzproblemen.
Um die Population freilebender Katzen langfristig kontrollieren und einen vorbeugenden Beitrag zum Tierschutz leisten zu können, hat der Landkreis Pfaffenhofen die Verordnung zum Schutz freilebender Katzen – Katzenschutzverordnung – erlassen, die seit dem Jahr 2020 in Kraft ist.
Sie gilt aber nicht automatisch, dies wäre unverhältnismäßig, erläuterte das Landratsamt. Daher ist die Aufnahme in den Geltungsbereich der Katzenschutzverordnung durch die jeweilige Kommune zu beantragen.
Auch andernorts gelten Katzenschutzverordnungen, etwa in Laufen im Berchtesgadener Land, in der Stadt Aschaffenburg - und auch in einer ganzen Reihe von Orten bundesweit.
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