Rekordsieger FC Bayern ist raus, Titelverteidiger RB Leipzig ist raus, Vizemeister Borussia Dortmund ist raus - doch Xabi Alonso nimmt jeden Gegner ernst.
„Es gibt auch St. Pauli, Fortuna Düsseldorf oder die Hertha“, sagte der frühere Welt- und Europameister auf die Frage, ob er mit Bayer Leverkusen im DFB-Pokal nun der klare Favorit ist. Diesen Status hat Bayer aber zweifellos inne. Denn schließlich stehen außer dem Tabellenführer aus der Bundesliga nur noch der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach im Viertelfinale.
Doch genau das ist Alonso Warnung genug. „Im Pokal gibt es immer Überraschungen“, sagte er. Und dann erklärte der Baske, warum er vor allem vor den Zweitligisten warnt: „Ich sehe die Qualität, sie spielen guten Fußball. Und der Pokal ist ein anderer Wettbewerb.“
Trotz des letztlich standesgemäßen 3:1 im Achtelfinale zeigte dies am Mittwoch auch der Zweitliga-Zehnte SC Paderborn. „Mit 3:3 Torschüssen in Leverkusen in die Halbzeit zu gehen, haben noch nicht ganz so viele geschafft“, sagte Trainer Lukas Kwasniok. Ziel sei es gewesen, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten, sagte der Coach, „und uns nicht einzuigeln wie es der ein oder andere Bundesligist hier getan hat“. Was Kwasniok nicht aussprach: Wie auch Dortmund drei Tage zuvor beim 1:1.
Die Zweitligisten sind aber wohl die kleinere Gefahr für Bayer. Die größere ist der Afrika-Cup im Januar, wenn in Torjäger Victor Boniface, den gesetzten Abwehrspielern Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba sowie Nathan Tella und Amine Adli fünf Spieler bis zu einen Monat fehlen werden - und damit vielleicht auch beim noch auszulosenden Viertelfinale.
Aber klar ist: „Es ist nicht mehr weit bis Berlin“, sagte Bayern-Leihgabe Josip Stanisic, der mit den Münchnern noch nie das Endspiel in der Hauptstadt erlebte. Doch auch der Kroate warnte: „Wir müssen trotzdem fokussiert bleiben. Egal, ob wir gegen einen Erst-, Zweit- oder Drittligisten spielen.“
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