Schmidt und Rouček erhalten Karls-Preis der Sudetendeutschen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.03.2023 13:16

Schmidt und Rouček erhalten Karls-Preis der Sudetendeutschen

Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) und der tschechische Sozialdemokrat Libor Rouček erhalten in diesem Jahr den Europäischen Karls-Preis der Sudetendeutschen. Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt (CSU), nannte die beiden Preisträger am Mittwoch in München „herausragende Brückenbauer zwischen den Völkern, die seit Jahrzehnten mit viel Fingerspitzengefühl, Mut und Nachhaltigkeit den Dialog zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik unter führender Einbeziehung der Sudetendeutschen vorangetrieben haben“.

Außerdem seien Schmidt als Hoher Beauftragter der internationalen Gemeinschaft für Bosnien-Herzegowina und Rouček als ehemaliger Vizepräsident des Europäischen Parlamentes „vorbildliche Europäer in einer Zeit, in der vielfach die Wiederkehr des Nationalismus droht“.

Rouček war von 2002 bis 2004 Parlamentsabgeordneter in Prag, anschließend bis 2014 Europaabgeordneter. Seine Partei, die sozialdemokratische CSSD, scheitert bei der Wahl zum tschechischen Abgeordnetenhaus 2021 aber an der Fünfprozenthürde.

Der Europäische Karls-Preis der Sudetendeutschen ist nach Kaiser Karl IV. benannt und soll an Pfingsten beim Sudetendeutschen Tag in Regensburg verliehen werden. Mit dem Preis zeichnet die Landsmannschaft Menschen aus, die sich besonders für die europäische Einigung und die Völkerverständigung verdient gemacht haben. Der Sudetendeutsche Tag findet vom 26. bis 28. Mai unter dem Motto „Schicksalsgemeinschaft Europa“ statt. Einer der Hauptredner ist der Schirmherr der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Im vergangenen Jahr hatten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis die Auszeichnung erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund drei Millionen Sudetendeutsche enteignet und aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben worden. Ihre Kultur pflegten sie in der Landsmannschaft weiter.

© dpa-infocom, dpa:230329-99-133011/2


Von dpa
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