Rund 250.000 Migranten passierten Darién-Dschungel | FLZ.de

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Veröffentlicht am 02.08.2023 00:11

Rund 250.000 Migranten passierten Darién-Dschungel

Ein texanischer Wachmann neben Menschen, die den Rio Grande von Mexiko aus in die USA überquert haben. (Foto: Eric Gay/AP)
Ein texanischer Wachmann neben Menschen, die den Rio Grande von Mexiko aus in die USA überquert haben. (Foto: Eric Gay/AP)
Ein texanischer Wachmann neben Menschen, die den Rio Grande von Mexiko aus in die USA überquert haben. (Foto: Eric Gay/AP)

In nur sieben Monaten haben in diesem Jahr bereits fast eine Viertelmillion Migranten den gefährlichen Darién-Dschungel in Lateinamerika durchquert – und damit mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022.

Es seien inzwischen 248.901 Migranten gezählt worden, die den Wald an der Grenze zwischen Süd- und Mittelamerika Richtung Norden passierten, sagte die Vizechefin von Panamas Migrationsbehörde, María Isabel Saravia. Etwa 21 Prozent von ihnen seien Kinder und Jugendliche, die Mehrheit davon nicht älter als fünf Jahre. 2022 waren im gesamten Jahr 248.284 Migranten gezählt worden.

Der sogenannte Tapón del Darién ist eine Lücke im panamerikanischen Autobahnsystem. Die rund 100 Kilometer lange Wanderung beginnt im südamerikanischen Kolumbien und führt ins mittelamerikanische Panama. Der Marsch kann bis zu zehn Tage dauern. Der Dschungel ist eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt - nicht nur wegen des unwegsamen, teils gebirgigen, teils sumpfartigen Terrains, sondern auch wegen der dort aktiven Banden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben dort im vergangenen Jahr mindestens 36 Menschen, die meisten Todesfälle würden allerdings wohl nicht erfasst.

Dies ist das dritte Jahr in Folge mit einem dramatischen Anstieg der Durchquerungen durch Migranten, deren Ziel in der Regel die etwa 4000 Kilometer weiter nördlich gelegenen USA sind. Im vergangenen Jahr waren es nahezu doppelt so viele wie 2021, bis dahin das Rekordjahr. Venezolaner machen den größten Anteil der Migranten aus; außerdem kommen viele aus Ecuador und anderen südamerikanischen Ländern, aus Karibikstaaten wie Haiti sowie auch aus Afrika und anderen Kontinenten.

© dpa-infocom, dpa:230801-99-636668/4


Von dpa
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