Freie Wähler-Kritik an „unsinnigen Mega-Streiks“ | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.03.2023 12:20

Freie Wähler-Kritik an „unsinnigen Mega-Streiks“

Angesichts der aktuellen Warnstreiks fordern die Freien Wähler in Bayern die verhandelnden Tarifparteien zu einer raschen Verständigung auf. Der Fraktionsvorsitzende Florian Streibl sprach am Sonntag laut Mitteilung von „unsinnigen Mega-Streiks“ und schloss sich der Kritik des Wirtschaftsverbandes vbw an, der die Warnstreiks am Donnerstag als unverhältnismäßig, unverantwortlich und wirtschaftsschädigend bezeichnet hatte.

„Streik ist ein Grundrecht, das zieht niemand in Zweifel. Doch es gibt den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit“, sagte Streibl. Es sei unverantwortlich, dass die Gewerkschaften in der laufenden Tarifrunde „zum wiederholten Mal Tausende von Bürgerinnen und Bürgern in Mithaftung nehmen“.

Die Menschen würden daran gehindert, zur Arbeit, zur Schule oder zu einem wichtigen Arzttermin zu kommen. „Kitas bleiben geschlossen und die aus der Corona-Zeit noch gestressten Eltern können erneut händeringend nach einer Betreuungslösung suchen.“

Weiter sagte der Politiker: „Die Tarifparteien sollten sich nun rasch auf ein realistisches Ergebnis verständigen. Anstatt uns alle mit unsinnigen Mega-Streiks zu quälen, sollten sie sich bei Wasser und Brot in ein Konklave auf der Zugspitze zurückziehen und erst wieder herauskommen, wenn sie sich geeinigt haben.“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB in Bayern reagierte prompt: „Tarifverträge werden zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ausgehandelt, auf altkluge Ratschläge aus der Politik können wir dabei gut verzichten“, teilte Bayerns DGB-Vorsitzender Bernhard Stiedl mit. Was die Arbeitgeberseite bislang als Angebot vorgelegt habe, sei angesichts der Inflation „ein schlechter Witz“. Stiedl: „Zumindest wissen wir nun aber, dass die Freien Wähler nicht auf der Seite der Beschäftigten, sondern bei den Arbeitgebern stehen.“

© dpa-infocom, dpa:230326-99-93350/3


Von dpa
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