Freakshow vereinigt Horror und Humor | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.10.2022 17:24

Freakshow vereinigt Horror und Humor

Der Magier Christopher Köhler zauberte während seiner Show Konfetti aus seinen Handflächen. (Foto: Larissa Haug)
Der Magier Christopher Köhler zauberte während seiner Show Konfetti aus seinen Handflächen. (Foto: Larissa Haug)
Der Magier Christopher Köhler zauberte während seiner Show Konfetti aus seinen Handflächen. (Foto: Larissa Haug)

Ein großer Totenkopf prangte auf seinem T-Shirt, darüber eine Lederjacke. Dass das keine einfache Zaubershow ist, zeigte der Magier Christopher Köhler schon mit seinem Auftreten.

Er schlürfte einen Faden wie eine Spaghettinudel und zog ihn langsam wieder heraus – aus seinem linken Augenwinkel. Während einige Zuschauer schon gar nicht hinsehen wollten, konnten andere ihren Blick nicht mehr abwenden. Ekel und Erstaunen lagen die ganze Show über nahe beieinander.

Zu schauriger Hintergrundmusik, wie man sie eigentlich nur aus einem Horrorfilm kennt, zeigte Köhler dem Publikum drei Rasierklingen.

Um zu beweisen, dass sie scharf sind, schnitt er mit ihnen durch ein paar Blätter Papier. Dann begann der Horror: Köhler nahm die drei Rasierklingen in den Mund, kaute und schluckte. Er öffnete den Mund: leer.

Publikum zeigt sich sprachlos

Wie kommen die wieder raus? Den Klingen ließ Köhler einen Faden nachfolgen. Wenige Sekunden später zog er – ganz vorsichtig – die Rasierklingen fein säuberlich aufgereiht an eben diesem Faden aus seinem Mund. Das Publikum war sowohl begeistert als auch sprachlos.

Auch sein Zauber-Kollege Lars Ruth faszinierte mit mystischen Darbietungen. Mit Hilfe eines Mumien-Kopfs zeigte er die Kunst der Telepathie. Und trotz verbundener Augen konnte er Gegenstände aus dem Publikum erkennen.

Doch Ruth verblüffte noch weiter, als er eine Frau hypnotisierte. Diese konnte auf einmal Wörter übersetzten, die eigentlich in einer nicht erkennbaren Fremdsprache auf einem Papier standen.

Hightlight kam zum Schluss

Das Highlight hob sich Köhler für den Schluss auf – einen ungefähr zehn Zentimeter langen Nagel. Auch hier galt wieder das Motto: Wer empfindlich ist, sieht bitte weg. Den Nagel schob sich der Magier Millimeter für Millimeter in das rechte Nasenloch. Auf dieselbe Art zog er ihn auch wieder vorsichtig heraus.

Einige harmlose Einlagen waren allerdings auch dabei. So ließ der Magier ein wenig Konfetti aus seinen Händen strömen oder ließ mit zauberhaften Handbewegungen ein paar Geldmünzen verschwinden.

Zum Ende hin hatte Christopher Köhler noch eine Bitte an das Publikum: „Wenn ihr heute nach Hause kommt, bitte erzählt allen Leuten weiter, dass Künstler wieder auftreten können. Der Kultur geht es richtig dreckig, und die Kultur braucht das Publikum.“


Von Larissa Haug
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