Der frühere deutsche Rocker-Boss Frank Hanebuth ist in Spanien in einem Strafprozess gegen Dutzende mutmaßliche Angehörige der Motorradbande Hells Angels freigesprochen worden.
Neben dem 59 Jahre alten Mann aus Garbsen bei Hannover seien weitere zwölf Angeklagte freigesprochen worden, teilte der Staatsgerichtshof in Madrid mit. 32 Personen seien zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt worden, hieß es.
Den Tatbestand der Bildung einer kriminellen Vereinigung habe die Kammer in allen Fällen ausgeschlossen, da nicht nachgewiesen worden sei, dass die Angeklagten - wie von der Staatsanwaltschaft behauptet - Teil eines „kriminellen Unternehmens“ gewesen seien, betonte die „Audiencia Nacional“ in ihrer Mitteilung, die circa sechseinhalb Monate nach Abschluss der tagelangen mündlichen Verhandlung im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde.
Hanebuth, der jahrelang Präsident der Hells Angels Hannover war, hatte stets seine Unschuld beteuert. Er war im Sommer 2013 bei einer spektakulären Razzia auf Mallorca zusammen mit mehreren anderen Männern festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihm laut Anklageschrift von 2019 die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Bedrohung und illegalen Waffenbesitz vor. Einige seiner Mitangeklagten waren unter anderem auch der Zuhälterei und des Drogenhandels beschuldigt worden. Für Hanebuth waren in Spanien ursprünglich 13 Jahre Haft gefordert worden.
Die den Angeklagten zur Last gelegten Straftaten sollen in den Jahren 2009 bis 2013 auf Mallorca begangen worden sein - vor allem an der Playa de Palma, dem berühmten „Ballermann“.
Die Staatsanwaltschaft hatte versichert, Hanebuth habe die Hells Angels auch auf der Ferieninsel angeführt. Nach zwei Jahren hinter Gittern war der Deutsche im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden. Erst 2017 durfte er das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.
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