Nach insgesamt 33 Jahren ziehen sich die ehemaligen Meisterinnen der Roten Raben Vilsbiburg aus der Volleyball-Bundesliga zurück. Wie die Niederbayerinnen am Dienstag mitteilten, wird der Verein aus wirtschaftlichen Gründen für die Saison 2024/25 keinen Lizenzantrag stellen.
Diese Entscheidung hat demnach die Gesellschafterversammlung getroffen. Den Verantwortlichen sei es nicht möglich gewesen, „weiterhin den erforderlichen finanziellen Rahmen für einen geregelten, perspektivisch erfolgreichen Spielbetrieb mit sportlich konkurrenzfähigem Kader in der höchsten deutschen Spielklasse zu organisieren.“
Seit 2001 dauerhaft in der Bundesliga
Selbst intensive Bemühungen um neue Sponsoren hätten zu keinem positiven Ergebnis geführt. „Nach langen Überlegungen und intensiven Beratungen mussten wir mit Blick auf unsere ganzheitliche Verantwortung für den Club die Entscheidung des Rückzugs treffen“, erklärte der Sprecher der Gesellschafterversammlung, Michael Ostermaier. „So schmerzhaft dieser Schritt ist und so sehr wir ihn emotional selbst bedauern, so unvermeidlich erschien er uns nach nüchterner Analyse der Situation und seriöser Folgenabschätzung.“
Die Vilsbiburger Volleyballerinnen spielten insgesamt 33 Jahre in der ersten Liga, seit 2001 gehörten sie der Bundesliga ohne Unterbrechung an. 2008 und 2010 holten sie die Meisterschaft, 2009 und 2014 gewannen sie den Pokal. In dieser Saison war für den Verein Ende März im Playoff-Viertelfinale gegen Titelfavorit Schwerin Schluss.
Die Bundesliga ist überrascht
Wie es nun für den Verein und die starke Nachwuchsarbeit weitergeht, soll am 16. April auf einer Pressekonferenz erläutert werden. „Diesbezüglich laufen aktuell vielfältige konstruktive Gespräche“, hieß es von Vereinsseite.
„Wir bedauern diese für alle in der Liga überraschende Entscheidung der Verantwortlichen in Vilsbiburg sehr. Die Roten Raben Vilsbiburg sind ein Traditionsstandort mit einer titelreichen Vergangenheit. Der Verein war immer eine Bereicherung und eine feste Säule für die Volleyball Bundesliga“, erklärte Bundesliga-Geschäftsführer Daniel Sattler.
2024/25 fehlt eine Erstligamannschaft
Die aktuelle Situation zeige noch einmal deutlich, „vor welchen wirtschaftlichen Herausforderungen die Vereine und wir als Liga stehen, wenn wir eine gesunde Entwicklungsperspektive anstreben.“
In der Volleyball Bundesliga wird 2024/25 also ein Team fehlen. Dafür wird der Spielplan angepasst. Zur Saison 2025/26 sollen wieder mindestens 12 Mannschaften starten. „Wir sind optimistisch, dass dies gelingt, weil wir einen sogenannten Paketaufstieg planen. Wir sind davon überzeugt, dass die Anhebung der Staffelstärke unter der Voraussetzung gelingen kann, dass bis zu fünf Mannschaften, die untereinander wettbewerbsfähig sind, gemeinsam aufsteigen“, erläuterte Sattler.
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