Duo in Dinkelsbühl appelliert an Solidarität mit der Ukraine | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 24.02.2024 07:00

Duo in Dinkelsbühl appelliert an Solidarität mit der Ukraine

Manfred Scholl (links) und Uland Spahlinger haben sich tief in das Thema Krieg gegen die Ukraine eingearbeitet: Am morgigen Sonntag referieren die beiden in Dinkelsbühl. (Foto: Martina Haas)
Manfred Scholl (links) und Uland Spahlinger haben sich tief in das Thema Krieg gegen die Ukraine eingearbeitet: Am morgigen Sonntag referieren die beiden in Dinkelsbühl. (Foto: Martina Haas)
Manfred Scholl (links) und Uland Spahlinger haben sich tief in das Thema Krieg gegen die Ukraine eingearbeitet: Am morgigen Sonntag referieren die beiden in Dinkelsbühl. (Foto: Martina Haas)

Am Samstag. 24. Februar, auf den Tag genau seit zwei Jahren führt Russland Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Anlässlich dieses Jahrestags wollen Manfred Scholl und Uland Spahlinger am Sonntag, 25. Februar, über die aktuelle Situation informieren und einen Blick in das dritte Kriegsjahr werfen.

Am 24. Februar 2022 überfiel Russland das Nachbarland. Laut Präsident Wladimir Putin, um die Ukraine zu entwaffnen, von „Nazis“ zu befreien und eine Ost-Erweiterung der Nato zu verhindern. Seitdem wehrt sich die Ukraine mit westlicher Hilfe gegen die Invasion. Millionen Menschen flohen, viele wurden offenbar nach Russland verschleppt. Die Vereinten Nationen sprechen von mehr als 10.000 getöteten ukrainischen Zivilisten, vermuten aber noch mehr Opfer. Wie viele Soldaten auf beiden Seiten starben, ist unbekannt.


Putin sind alle Mittel recht.

Manfred Scholl

Manfred Scholl, im Ehrenamt CSU-Ortsvorsitzender und Stadtrat in Dinkelsbühl, ist mit dem Krieg in der Ukraine beruflich befasst. Der Oberstleutnant ist militärischer Berater im Auswärtigen Amt. Er hat zu Wladimir Putin eine klare Haltung: Dem russischen Präsidenten seien alle Mittel, auch Kriege, recht, um einen russischen Führungsanspruch durchzusetzen. Putin säe Angst und Verunsicherung im Westen, auch in Deutschland. Russland, so Scholl, bedrohe auch andere Staaten, wie die Republik Moldau.

Aber im Gespräch mit der FLZ hat er auch einen anderen im Blick, der die Entwicklung in der Ukraine entscheidend beeinflussen könnte: Donald Trump, früherer US-Präsident, der bei der Wahl im kommenden Herbst zurück ins Weiße Haus will.

Der Kriegsverlauf zeichne sich durch Brutalität auf beiden Seiten aus, fährt er fort. Teils müssten Freunde und Bekannte aufeinander schießen, verdeutlicht der Militärexperte. Das ergebe sich aus den engen Verflechtungen beider Länder, die es vor dem Überfall Russlands gab.

Früher lutherischer Bischof in Odessa

Uland Spahlinger, evangelischer Dekan, ist ebenfalls ein ausgewiesener Ukraine-Kenner. Er war vor seiner Zeit in Dinkelsbühl lutherischer Bischof in Odessa. Man könne den Krieg nicht losgelöst von der langen gemeinsamen Geschichte Russlands und der Ukraine verstehen, ist er überzeugt. Putin habe den Untergang der Sowjetunion nie verwunden, sehe sich in der Tradition autokratischer russischer Herrscher. Dazu gehöre auch der russische Besitzanspruch auf die Ukraine.

Der Geistliche will aber den Fokus auch auf die Frage lenken, welche Hilfe für das angegriffene Land notwendig und geboten sei. Sollte Putin in der Ukraine siegen, fürchtet Spahlinger, wäre eine „gigantische Flüchtlingswelle“ die Folge, ist der Dekan überzeugt.

Sowohl Uland Spahlinger als auch Manfred Scholl sind sich einig: Solidarität mit den Menschen in der Ukraine ist weiter nötig. Die westliche demokratische Welt müsse zusammenstehen, um die Freiheit der Ukraine zu verteidigen, sind sie überzeugt. Denn letztendlich gehe es auch um die Freiheit des Westens.

...nicht Russland“ ist das Thema des Vortrags am Sonntag, 25. Februar, der um 15 Uhr in der St.-Pauls-Kirche beginnt. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Beratungsstelle des Dekanatsbezirks Dinkelsbühl sind erwünscht.


Martina Haas
Martina Haas
north