FLZ-Theaterpreis für Kostümbildnerin in Dinkelsbühl | FLZ.de

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Veröffentlicht am 12.03.2023 14:05

FLZ-Theaterpreis für Kostümbildnerin in Dinkelsbühl

Kostümbildnerin Elvira Freind ist Trägerin des FLZ-Theaterpreises. Die Würdigung übergaben die beiden Verleger Guido W. Mehl (Zweiter von links) und Harald W. Wiedfeld (Zweiter von rechts). Zur Auszeichnung gratulierten Intendant Peter Cahn (links) und Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer. (Foto: Markus Weinzierl)
Kostümbildnerin Elvira Freind ist Trägerin des FLZ-Theaterpreises. Die Würdigung übergaben die beiden Verleger Guido W. Mehl (Zweiter von links) und Harald W. Wiedfeld (Zweiter von rechts). Zur Auszeichnung gratulierten Intendant Peter Cahn (links) und Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer. (Foto: Markus Weinzierl)
Kostümbildnerin Elvira Freind ist Trägerin des FLZ-Theaterpreises. Die Würdigung übergaben die beiden Verleger Guido W. Mehl (Zweiter von links) und Harald W. Wiedfeld (Zweiter von rechts). Zur Auszeichnung gratulierten Intendant Peter Cahn (links) und Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer. (Foto: Markus Weinzierl)

Sie steht bei den Vorstellungen des Dinkelsbühler Landestheaters nicht im Rampenlicht, prägt jedoch die jeweiligen Stücke mit ihrer künstlerischen Arbeit sichtbar mit: Kostümbildnerin Elvira Freind. Sie erhielt von den beiden Verlegern Guido W. Mehl und Harald W. Wiedfeld den 49. Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung.

Die Laudatio, mit der die Jury das Wirken der Preisträgerin würdigte, trug OB Dr. Christoph Hammer vor. Wenn Elvira Freind zu Nadel und Faden, zu Stoff und Schere greife, mache sie nicht Mode, sondern Menschen. Die Kostüme seien mehr als eine Kostümierung. Freind füge Text, Regie und Schauspielkunst ihre eigene Interpretation hinzu und gebe den Figuren Charakter.

Kostüme erzählen über die Figuren

Die Kostüme erzählten von unterschiedlichen Epochen sowie über die Figuren selbst. Nicht zuletzt müssten die Kleidungsstücke für die Bühne auch praktikabel sein und gut sitzen. Und „wenn alles klappt, fällt es nicht auf“, wie viel Sachverstand hineingeschneidert wurde.

Beispielhaft für Elvira Freinds Arbeit warf der Laudator einen Blick auf „Das tapfere Schneiderlein“. Für die Produktion kombinierte die Preisträgerin historisch anmutende Kniebundhosen und bunte Sneaker; auf den Kostümen schimmerten Elemente in Neonfarben.

Von Hannover regelmäßig nach Franken

Elvira Freind hat im Sommer 2008 ihr Studium als Diplom-Kostümdesignerin an der Fachhochschule Hannover abgeschlossen. Im Anschluss hatte sie ihr erstes Engagement als Kostümassistentin am Theater Bremen und arbeitete von 2009 bis 2013 als Kostümassistentin und Kostümbildnerin an der Staatsoper Hannover. Danach machte sie sich selbstständig. Freind lebt in Hannover und ist seit 2019 regelmäßig für die Dinkelsbühler Bühne tätig. Sie hat dort mittlerweile 26 Produktionen ausgestattet.

OB Hammer dankte der Fränkischen Landeszeitung für den Theaterpreis und warf einen Blick in die fast 70-jährige Geschichte der Dinkelsbühler Bühne. Das Theater habe bewegte Zeiten erlebt, beispielsweise als 1970 nach dem Weggang des damaligen Intendanten im Stadtrat über den Fortbestand diskutiert worden sei.

Demonstration gegen Schließungspläne

Am 9. März, dem Tag, an dem in diesem Jahr der Preis vergeben wurde, organisierte die Schülermitverwaltung des Gymnasiums 1970 eine Demonstration. Danach wurden die Schließungspläne wieder beiseite gelegt. Der Theater- und Kulturring (TKR) setzte sich in der Folgezeit dafür ein, die Bühne auf solide Beine zu stellen. Wenig später sei der FLZ-Theaterpreis ins Leben gerufen worden, erinnerte Hammer.

Der OB und Intendant Peter Cahn würdigten die Verdienste des im Januar verstorbenen FLZ-Verlegers Rainer Mehl sowie des jetzt verstorbenen, früheren TKR-Vorsitzenden Walter Hauth. Beide hätten viel für den Fortbestand des Theaters getan. Cahn ging bei der Preisverleihung auf die Entwicklung des Bühnenbetriebes ein, der heute von einer stattlichen Anzahl von Menschen getragen werde und in der Stadt fest verwurzelt sei.


Markus Weinzierl
Markus Weinzierl
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