Einmaliges Ambiente: Schloss Seehaus feiert die Musik | FLZ.de

Der Verein Schloss Seehaus besteht 2023 seit genau zehn Jahren. „Die Zukunft von Schloss Seehaus als Konzert- und Veranstaltungsort ist fürs erste gesichert“, so der „Spiritus rector“ Jan Kobow. Der Schlossherr feiert dies mit einer abwechslungsreichen Konzertsaison bis in den Herbst.

„Das Klavier in allen seinen Facetten“ wäre der passende Untertitel, denn erstmals wird auf den historischen Instrumenten nicht nur Klassik gespielt, sondern mit Pianistin Younee auch gejazzt. 19 Veranstaltungen an 16 verschiedenen Tagen gehen insgesamt von Mai bis Oktober über die Bühne.

Der Konzertreigen beginnt am Dienstag, 30. Mai, um 19.30 Uhr mit der Petite Messe Solenelle von Gioachino Rossini aus dem Jahr 1863 in der Kapelle. Interpreten sind „Die Himlische Cantorey“ und das „Ensemble Cristofori“.

Gewidmet wurde das berühmte Werk dem reichen Bankier Comte Alexis Pillet-Will, der bei Paris wohnte und in dessen privater Kapelle die Uraufführung 1864 stattfand. Dort waren die Räumlichkeiten eingeschränkt, weswegen die Besetzung auf zwölf Sänger begrenzt werden musste – ganz ähnlich wie in der Kapelle von Seehaus.

Am Sonntag, 4. Juni, folgt ein Konzert des Meisterkurses Liedbegleitung. Ab 18 Uhr werden die Teilnehmer des Kurses im Konzertsaal die Ergebnisse ihrer Arbeitswoche präsentieren. Der Eintritt dazu ist frei.

Mit Johann Sebastian Bach und dem „Wohltemperierten Klavier“ geht es am Donnerstag, 8. Juni, um 17 Uhr in der Kirche St. Georg weiter. Jan Dolezel spielt die Orgel von Johann Bernhard Ehrlich, die aus dem Jahr 1786 ist.

„Barocke Kammermusik“ wird dann am Dienstag, 4. Juli, ab 19.30 Uhr im Konzertsaal zu hören sein. Der Eintritt ist frei.

Einen besonderer Höhepunkt bildet am Samstag, 15. Juli, „Younee in concert“. Ab 19.30 Uhr wird die Pianistin Improvisationen (nicht nur) auf historischen Instrumenten bieten. Die koreanische Jazzpianistin Younee spielt und singt einen bunten Mix aus klassischen und jazzigen Tönen – inspiriert von Komponisten wie Beethoven und Schubert, die ursprünglich für diese alten Instrumente geschrieben haben. Ort ist auch in diesem Fall der imposante Konzertsaal des Schlosses.

„Het Slotkoor“ heißt es am Freitag, 28. Juli. Das Wandelkonzert unter der Leitung von Fokko Oldenhuis in Kapelle und Orangerie beginnt um 19.30 Uhr. Der niederländische Chor bleibt seinen Prinzipien treu und verschränkt Psalmvertonungen mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Der Eintritt ist frei.

Der musikalische Hochsommer auf Schloss Seehaus beginnt am Sonntag, 6. August, mit dem Dozenten- und Teilnehmerkonzert des Leierkurses. Beginn ist 18 Uhr und auch in diesem Fall ist der Eintritt frei.

Das „Ensemble 1800“ gastiert unter dem Motto „Beethoven Sinfonie Nr. 5” am Sonntag, 13. August, ab 18 Uhr im Konzertsaal. Bearbeitungen der Beethoven-Sinfonien im 19. Jahrhundert gab es nicht nur für Klavier vierhändig, sondern auch für Kammermusik-Ensembles. Zu hören sind die zweite und die fünfte Sinfonie in Arrangements von Johann Nepomuk Hummel, die er zu Beethovens Lebzeiten anfertigte.

Ein Dozentenkonzert mit Liedern von Gustav Mahler und anderen findet am Dienstag, 15. August, um 19 Uhr im Konzertsaal statt. Mahlers Lieder aus der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“, begleitet am Blüthner-Flügel, werden zu hören sein. Am Samstag, 19. August, folgt dann das Teilnehmerkonzert des Kurses Gesang und Hammerklavier (18 Uhr). Auch diese beiden Konzerte werden bei freiem Eintritt veranstaltet.

Eine weitere Besonderheit im Programm sind die Schubertiaden. Die „Schubertiade 1 – „Die Schöne Müllerin“ wird am Donnerstag, 7. September, um 19.30 Uhr im Konzertsaal aufgeführt. Julian Prégardien wird den berühmten Lieder-Zyklus interpretieren. Sein Klavierpartner ist Daniel Heide.

Tags drauf am Freitag, 8. September, schließt sich die „Schubertiade 2 – Lieder von Johann Joseph Rösler und Franz Schubert zur selben Uhrzeit und am selben Ort an. Interpreten sind Anna Hlavenkova, Sopran, Jan Kobow, Tenor und Alena Hönigová am Hammerklavier.

Die „Schubertiade 3 – Goethes Frauengestalten bei Schubert“ geht am Samstag, 9. September, ab 19.30 Uhr im Konzertsaal über die Bühne. Mitwirkende sind die Mezzosopranistin Britta Schwarz und der Pianist Daniel Heide. An diesem Tag schließt sich gegen 22 Uhr die Einweihung des „Müller-Tafelklaviers“ mit Johannes Weiss im Musiksalon des Haupthauses bei Kerzenschein an.

Die „Schubertiade 4 – Matinée für Hammerklavier vierhändig“ am Sonntag, 10. September, 11 Uhr, im Konzertsaal gestalten Alena Hönigovà und Arthur Schoonderwoerd. Am Abend des gleichen Tages folgt dort um 18 Uhr die „Schubertiade 5 – Männerchöre und Lieder.

Eine Hommage an Angelus Silesius wird am Samstag, 16. September, ab 18 Uhr in der Kapelle geboten. Dabei handelt es sich um meditative Vertonungen, die zum Nachsinnen über die Gedanken des großen Dichters unter den christlichen Mystikern einladen. Ausführende sind Antje Rux, Sopran, und Lee Santana, Laute. An diesem Tag schließt sich die festliche Weinprobe ab 20 Uhr im Zehntsaal an.

Am Freitag, 6. Oktober, endet die Konzertreihe auf Schloss Seehaus. In der Kirche St. Georg werden Orgelwerke zwei- und vierhändig sowie geistliche Lieder zu Gehör gebracht (19 Uhr). Selten zu hörende Werke des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts für Orgel Solo sowie Gesang mit Orgelbegleitung werden dabei mit einem vielfältigen Programm präsentiert. Die Interpreten sind Jan Kobow (Tenor und Orgel vierhändig) sowie Rainer Goede, Orgel.

Karten zu den nicht-freien Konzerten können unter der Telefonnummer 0 91 65/541 und unter info@schloss-seehaus.de vorbestellt werden. Der Vorverkauf läuft bei den Buchhandlungen Seehars in Uffenheim und Dorn in Bad Windsheim und Neustadt.