Wie Sie mit dem Auto sicher durch den Winter kommen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 24.12.2025 06:00

Wie Sie mit dem Auto sicher durch den Winter kommen

Der Winter bringt für Autofahrer einige Herausforderungen mit sich.  (Foto: GTÜ via Autoren-Union Mobilität)
Der Winter bringt für Autofahrer einige Herausforderungen mit sich. (Foto: GTÜ via Autoren-Union Mobilität)
Der Winter bringt für Autofahrer einige Herausforderungen mit sich. (Foto: GTÜ via Autoren-Union Mobilität)

Mit fallenden Temperaturen und sinkender Schneefallgrenze sowie früher einsetzender Dunkelheit müssen sich Autofahrer wieder auf veränderte Verkehrsverhältnisse einstellen.

Für eine möglichst sichere Fahrt spielen vor allem die Reifen eine entscheidende Rolle, betont der Automobilclub von Deutschland (AvD). Von ihnen hängen die Fahrstabilität und die Beherrschbarkeit des Fahrzeugs entscheidend ab. Das fängt mit ausreichender Profiltiefe an.

Auch wenn der Gesetzgeber den Grenzwert bei 1,6 Millimetern setzt: Experten empfehlen mindestens vier Millimeter Profiltiefe. Mithilfe einer Zwei-Euro-Münze lässt sich das leicht kontrollieren. Verschwindet der silberne Rand komplett in der Rille, ist die Tiefe ausreichend.

Der AvD erinnert an die Pflicht, bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte geeignete Bereifung aufzuziehen. Diese müssen mit dem „Alpine“-Symbol auf der Reifenflanke gekennzeichnet sein. Neben Winterreifen können das auch Ganzjahresreifen sein.

Sehen und gesehen werden

Wichtig sind jetzt auch eine voll funktionsfähige Beleuchtung sowie eine einwandfreie Sicht durch die Windschutzscheibe. Dazu gehören auch intakte Scheibenwischer, deren Blätter bei sichtbaren Beschädigungen und Rissen ausgetauscht werden sollten.

Auch auf ausreichend Wischwasser mit Frostschutzmittel ist zu achten, dabei kann beim Öffnen der Motorhaube auch gleich angesammeltes Laub entfernt werden. Und natürlich sollte die Starterbatterie in Ordnung sein, denn Kälte und Kurzstrecken gehen zu Lasten ihrer Leistungsfähigkeit. Der AvD empfiehlt, die Windschutzscheibe regelmäßig von innen zu reinigen. Das beugt auch schnellem Beschlagen vor.

Innenraum trocken halten

Grundsätzlich sollte es im Fahrzeug möglichst trocken sein. Dazu tragen auch intakte Tür- und Kofferraumdichtungen bei, die außerdem mit Glycerin oder Puder vor dem Einfrieren geschützt werden können. Nasse oder feuchte Fußmatten sollten aus dem Auto entfernt und getrocknet werden. Befindet sich Wasser im Fußraum, kann es mit alten Zeitungen aufgesaugt werden.

„Hausmittel“ können im Einzelfall helfen, die Fahrgastzelle zu trocknen. So können etwa Walnüsse in einem Leinentuch im Beifahrerfußraum oder Schalen mit Speisesalz oder auch Reis Feuchtigkeit aufnehmen. Aber natürlich hilft auch die Klimaanlage, den Innenraum trocken zu halten. Dazu gehören intakte Luft- und Pollenfilter.

Freie Windschutzscheibe statt Guckloch

Nützliche Werkzeuge und Hilfsmittel wie Eiskratzer, Schwamm, Scheiben- und Türschlossenteiser und ein weicher Handfeger, um Schnee und Eis zu entfernen, gehören ebenfalls ins Auto bzw. in die Jackentasche. Jeder Fahrer ist gesetzlich aus Gründen der Verkehrssicherheit dazu verpflichtet, nur bei uneingeschränkter Sicht zu fahren. Dabei sind sowohl die Scheiben von innen als auch die Außenspiegel freizuhalten. Das berühmte „Guckloch“ reicht also nicht und kann bei Unfällen haftungs- und ordnungsrechtliche Konsequenzen haben.

Wer draußen parkt, ist gut beraten, die Windschutzscheibe abzudecken. Man erleichtert sich so das Freilegen der Scheiben bei Eis und Schnee. Dabei muss es nicht zwingend eine gekaufte Folie oder Matte sein. Es reicht ein aufgeschnittener Müllsack, der von außen darübergelegt wird. Bei Außenspiegeln kann eine kleine Plastiktüte oder eine alte Socke übergestülpt werden.

Der AvD warnt davor, heißes Wasser über die Scheiben zu kippen. Das kann wegen der Temperaturunterschiede zu Spannungsrissen im Glas führen. Außerdem friert das Wasser bei sehr niedrigen Graden sofort wieder.

Was Sie unbedingt im Auto haben sollten

Ist man im Winter auf Reisen länger im Auto unterwegs, sollten sicherheitshalber auch warme Kleidung und Wolldecken an Bord sein, falls es einmal nicht mehr vorangeht. Eine Taschenlampe und Arbeitshandschuhe sind ebenfalls zu empfehlen.

Hinter dem Steuer sollte aber keine allzu dicke Kleidung getragen werden, da sie die Bewegungsfreiheit einschränkt und verhindert, dass der Sicherheitsgurt eng anliegt. Natürlich sollten auch keine Winterhandschuhe am Steuer getragen werden. Gleiches gilt für dicke Schuhe, die die Bedienung der Pedale einschränken können.

Fahrweise den Witterungsbedingungen anpassen

Die Fahrweise ist unbedingt den Witterungsverhältnissen anzupassen. Also: Vorsichtig anfahren (ggf. bei rutschigem Untergrund auch im zweiten Gang), behutsam Gas geben, Abstand halten, vorausschauend fahren und hochtouriges Ausfahren der Gänge vermeiden. Auf sportliche Modi im Fahrprofil sollte verzichtet werden.

Der Bremsweg verlängert sich auf feuchtem Laub, Matsch- und Reifglätte sowie Schnee deutlich. Gerät man trotzdem ins Rutschen, auskuppeln. ABS und ESP helfen, das Auto lenkbar und stabil zu halten.

Schneeketten sollten nur bei entsprechenden Wetterprognosen oder Fahrten ins Gebirge mitgeführt werden und nicht dauerhaft im Kofferraum liegen. Ist das Verkehrszeichen 268 aufgestellt, muss man sie aufziehen. Der AvD erinnert auch daran, dass die maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit mit aufgezogenen Schneeketten bei 50 km/h liegt.


Von aum; tiw
north