Stau in Neustadt droht: Gruppe ruft zum Protest-Marathon auf | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 07.03.2024 14:59, aktualisiert am 08.03.2024 17:19

Stau in Neustadt droht: Gruppe ruft zum Protest-Marathon auf

Schon im Januar waren Landwirte und Spediteure zur Protest-Fahrt durch Neustadt aufgebrochen. Nun sind weitere Aktionen geplant. (Foto: Patrick Lauer)
Schon im Januar waren Landwirte und Spediteure zur Protest-Fahrt durch Neustadt aufgebrochen. Nun sind weitere Aktionen geplant. (Foto: Patrick Lauer)
Schon im Januar waren Landwirte und Spediteure zur Protest-Fahrt durch Neustadt aufgebrochen. Nun sind weitere Aktionen geplant. (Foto: Patrick Lauer)

Sie wollen Neustadt zum Leuchten bringen und gegen die aus ihrer Sicht verfehlte Politik der Ampelregierung demonstrieren: Ab Freitag wird bis einschließlich 26. April jeden Freitag (mit Ausnahme des Karfreitags) von 19 bis 21 Uhr eine Demo-Fahrt durch Neustadt stattfinden. Die „Bayern Community“ ruft zur Teilnahme auf.

Seit dem 8. Januar – dem Tag, an dem die Landwirte erstmals im großen Stil unter anderem gegen die Steuererhöhung auf Agrardiesel demonstriert hatten – sind Frank Dennerlein und Andreas Pachl nach eigener Aussage „unermüdlich auf der Straße“. Sie beteiligten sich an Demos, Kundgebungen und Sternfahrten und haben auch selbst Proteste organisiert.

„Bayern Community” sorgt in Neustadt für Verzögerungen

Alles begann mit einer WhatsApp-Gruppe, die für die großen Bauerndemos ins Leben gerufen worden war. Landwirte, Handwerker, Unzufriedene: Mittlerweile finden sich darin Vertreter diverser Branchen wider, sagt Dennerlein. Der Name: „Bayern Community“. Wie das Duo erklärt, handle es sich dabei um eine „unabhängig, unparteiische Gruppe“. In ihr seien all jene Mittelständler zusammengekommen, „die mit der aktuellen Politik der Regierung nicht einverstanden sind“.

Dennerlein sagt: „Die Ampel entscheidet, von Ideologie getrieben, über die Köpfe der Bürger hinweg.“ Pachl ergänzt: „Sie trifft Entscheidungen, die ein großer Teil der Bevölkerung und Unternehmen nicht mehr stemmen kann.“ Vorschriften, die Steuer- und Abgabeflut: „Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie mit ihrem Geld über die Runden kommen sollen“, erklärt Dennerlein.

Der Konvoi startet am Freitag am Festplatz

Deshalb will die „Bayern Community“ nun erneut auf die Straße gehen – und Neustadt zum Leuchten bringen, „für den Frieden und gerechtes Leben in Deutschland“, wie es auf einem Flyer heißt. Die Aktion soll keine einmalige bleiben, vielmehr wollen die beiden jetzt Woche für Woche zu Demos laden. Bis einschließlich 26. April haben sie immer freitags eine Fahrt beim Landratsamt angezeigt, wie Sprecher Bastian Kallert auf Nachfrage bestätigt. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr auf dem Neustädter Festplatz, von 19 bis 21 Uhr tuckert der Konvoi dann über die Straßen in und rund um Neustadt.

„Zu den Sternfahrten können alle kommen, natürlich in einem geordneten, rechtlichen und demokratisch einwandfreien Rahmen“, betont Pachl. Für Extremisten und Gewaltbereite sei kein Platz. Auch Rentner sind willkommen, „denn gerade hier kommen viele nicht mehr über die Runden, obwohl sie ein Leben lang hart gearbeitet haben“. Bei Bedarf werde man eine Lösung finden, dass sie auch ohne mobilen Untersatz teilnehmen können.

Was hinter dem Aufruf zum Protest steckt

Die „Bayern Community“ fordert etwa die Abschaffung der CO2-Steuer, die Rücknahme der Besteuerung auf Agrar-Diesel, die Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent in der Gastro, die Rücknahme der Lkw-Maut-Erhöhung, die Entlastung der Familien, ein „praxisorientiertes Bildungssystem“, den Erhalt der Kliniken im ländlichen Raum, eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte und eine „verbale Abrüstung“ in Politik und Gesellschaft. „Dies sind nur einige unserer Forderungen an die Politik. Vor allem muss sich Arbeit wieder lohnen.“ Das Motto lautet: „Gemeinsam wir, mit Hirn und Verstand für unser Land! Der Mittelstand!“


Johannes Zimmermann
Johannes Zimmermann
north