Mit kleinen Maßnahmen gegen drohende große Wassermassen | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 01.02.2022 06:00

Mit kleinen Maßnahmen gegen drohende große Wassermassen

Für den Hochwasserschutz soll in Oberscheinfeld einiges getan werden. In der jüngsten Ratssitzung spielte das Thema gleich mehrfach eine Rolle.

Zum einen gab Bürgermeister Peter Sendner bekannt, dass für den Binsengraben eine Förderzusage eingegangen ist. An dem kleinen Gewässer soll ein Retentionsraum geschaffen werden, also ein Bereich, der bei Hochwasser getrost überflutet werden darf.

Das Vorhaben ist Teil des Programms boden:ständig; dieses ist vor allem darauf ausgelegt Bodenabschwemmungen, im Fachdeutsch Erosion genannt, zu vermindern. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes ist dabei ein gewollter Nebeneffekt. Für das Vorhaben am Binsengraben kann die Gemeinde nun knapp 52 000 Euro an staatlichem Zuschuss einplanen.

Vorhaben zusätzlich zu boden:ständig-Projekt

Für den Buchwiesengraben ist eine Hochwasserrückhaltung durch einen kleinen Erdwall in Erwägung. Auch das könnte im Grunde ein boden:ständig-Vorhaben sein, liegt jedoch nicht im Projektgebiet, merkte Sendner an. Den Planungsauftrag für den Buchwiesengraben vergaben die Räte einstimmig für gut 1700 Euro an das Büro, das auch fürs Oberscheinfelder boden:ständig-Konzept zuständig ist. Die Gemeinde hat – sowohl für Planung als auch für die Umsetzung – einen Förderantrag gestellt, informierte der Bürgermeister bei der Ratssitzung.

Zudem gibt die Gemeinde bis zu 7000 Euro für die Gewässerpflege am Banggraben – zwischen Herpersdorf und Erlabronn – aus. Der Graben wurde im unteren Bereich bereits saniert und verbreitert; beim letzten Hochwasser gab es aber vor allem Probleme im oberen Bereich. Nun will man auch dort „dem Graben mehr Volumen geben“, sagte Sendner.

Denkbar wäre zudem, auch für den Banggraben eine Rückhaltung anzulegen. Sinnvoll wäre dies jedoch auf Erlabronner Gebiet; dies wäre dann eine Angelegenheit der Stadt Scheinfeld. Eine bessere Rückhaltung im Banggraben käme zwar zuvorderst dem Oberscheinfelder Ortsteil Herpersdorf zugute. Letztlich fließt aber von dort alles Wasser in Richtung Scheinfeld, sah Sendner durchaus eine Perspektive, dass sich die Nachbarstadt des Themas annimmt.

Ein Überschwemmungsproblem gibt es zudem offenbar auch in Prühl. Wie Rudi Kleinlein (Wählergruppe Prühl) berichtete, sei jüngst am Plärrer, also am Dorfplatz, Wasser „drüber gelaufen“ – offenbar deshalb, weil im Kanal „null Puffer“ übrig ist, wie Sendner sagte. Im Zuge der anstehenden Dorferneuerung könne man auch hierfür eine Lösung überlegen, schlug der Bürgermeister vor.


Andreas Reum
Andreas Reum

Redakteur

north