Krasser Gewaltexzess in Ansbach: Trio prügelt wahllos Passanten nieder | FLZ.de

Am frühen Sonntagmorgen haben drei Männer in der Ansbacher Innenstadt offenbar wahllos zwei Passanten angegriffen und diese schwer verletzt. Bei der Festnahme des aggressiven Trios wurde aufgrund der heftigen Gegenwehr auch ein ein Distanz-Elektroimpulsgerät (Taser) eingesetzt.

Außerdem erlitten zwei Polizeibeamte während der Festnahme Verletzungen, erklärte das Polizeipräsidium Mittelfranken in einer Pressemitteilung. Gegen 3.10 Uhr fanden Passanten einen 42-jährigen Mann reglos auf dem Gehweg in der Karolinenstraße auf und verständigten die Polizei. Er wies erhebliche Gesichtsverletzungen auf und gab an, dass er von drei Männern zu Boden geschlagen und massiv getreten worden sei. Er erlitt schwere Kopf- sowie Gesichtsverletzungen und musste in ein Krankenhaus gefahren werden.

Wenige Minuten später teilte ein 26-jähriger Autofahrer der Polizei mit, dass er in der Kanalstraße von drei unbekannten Männern am Weiterfahren gehindert wird. Ein weiterer anwesender Zeuge beobachtete, wie der Mann von den drei Männern ebenfalls zu Boden geschlagen und massiv gegen den Kopf getreten wurde. Danach flüchtete das Trio in ein Anwesen in der Kanalstraße. Der 26-Jährige musste aufgrund der Verletzungen ebenfalls in einem Krankenhaus versorgt werden.

Die Tatverdächtigen fand die Polizei in dem Anwesen auf. Im Verlauf der Festnahme griffen die Männer unter erheblicher Gewaltanwendung die Beamten an, weshalb neben einem Polizeihund auch ein Taser zum Einsatz kam. Zwei Beamte wurden unter anderem von einem der Männer in die Hand gebissen.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei Männer im Alter von 18, 21 und 34 Jahren. Der 21-Jährige musste nach dem Einsatz des Tasers ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden. Das Fachkommissariat der Ansbacher Kriminalpolizei ermittelt nun in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ansbach gegen das Trio unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Totschlags.

Wie Polizeisprecher Michael Petzold auf Nachfrage berichtet, gehen die Ermittler bislang davon aus, dass sich das Trio und die Opfer nicht kannten. In welchem Verhältnis die drei Männer zueinander stehen, sei derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.

Der Atemalkoholtest ergab bei allen Tatverdächtigen einen Wert um ein Promille. Die Ergebnisse der Blutentnahmen, bei denen auch auf sonstige Drogen untersucht wird, stehen noch aus. Alle drei sind laut Petzold in der Region um Ansbach gemeldet und wegen kleinerer Delikte schon polizeilich in Erscheinung getreten.

Die Tatverdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle gegen die Männer wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Sie wurden in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert, informiert die Polizei am Dienstagvormittag.

Nach bisherigem Ermittlungsstand waren die drei Männer, bei denen es sich um Rumänen mit festem Wohnsitz in Ansbach handelt, ab 1 Uhr in der Ansbacher Innenstadt unterwegs und besuchten möglicherweise verschiedene Lokalitäten, um Alkohol zu trinken. Das teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag mit. „Es ist nicht auszuschließen, dass die rumänisch sprechenden Männer hier schon in aggressiver Weise auftraten”, erklärte ein Sprecher des Präsidiums.

Die Ansbacher Kripo bittet Zeugen, die die Männer im zwischen 1 und 3 Uhr in Ansbach bemerkt haben, mit dem Trio in Streit gerieten oder Auseinandersetzungen beobachtet haben, sich mit der Polizei unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 in Verbindung zu setzen.