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Veröffentlicht am 09.07.2021 20:57

Erst vorhandene Ressourcen für Solarenergie nutzen

Bisher hat die Stadt Windsbach darauf verzichtet, auf ihrem Gebiet Freiflächen-Photovoltaikanlagen bauen zu lassen. (Foto: Jim Albright)
Bisher hat die Stadt Windsbach darauf verzichtet, auf ihrem Gebiet Freiflächen-Photovoltaikanlagen bauen zu lassen. (Foto: Jim Albright)
Bisher hat die Stadt Windsbach darauf verzichtet, auf ihrem Gebiet Freiflächen-Photovoltaikanlagen bauen zu lassen. (Foto: Jim Albright)

Unter welchen Voraussetzungen kann sich die Stadt Windsbach vorstellen, auf ihrem Gebiet Freiflächen-Photovoltaikanlagen zuzulassen? Dies wollte die Stadtratsfraktion der Grünen in einem Kriterienkatalog regeln lassen. Eine Mehrheit im Gremium zeigte sich skeptisch ob dieses Vorschlags – und lehnte letztlich ab.

Die Idee dahinter ist, dass man als Kommune sagt, „was wir wo und in welcher Form haben wollen“, wie Peter Huber (Grüne) erklärte. Bisher hat die Stadt Anfragen für den Bau solcher Anlagen immer abgelehnt. Als alleinigen Heilsbringer für die Energiewende wollten die Grünen die Freiflächen-Photovoltaikanlagen nicht verstanden wissen. „Wir brauchen eine Kombination aus Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen sowie aus Biomassen und Energiesparen“, führte Huber aus.

In ihrem Kriterienkatalog schlugen die Grünen unter anderem vor, dass solche Anlagen möglichst abseits von Wohngebieten gebaut werden sollen, nicht nur Einzelne an einer solchen Anlage verdienen sollen und dass durch den Bau keine hochwertigen Landwirtschaftsflächen verknappt werden sollen. Als Obergrenze setzten die Grünen rund 68 Hektar an verfügbarer Fläche für solche Anlagen fest.

„Landwirtschaftsflächen sind mir wichtiger“

Photovoltaik sei eine wichtige Energiequelle, sagte Norbert Kleinöder (Umland). „Mir ist aber die kostbare Landwirtschaftsfläche wichtiger.“ Der zweite Bürgermeister ist davon überzeugt, dass „wir in Windsbach keine Freiflächen-Anlagen brauchen, weil die Nutzung auf Dächern sinnvoller ist“.

Äußerst skeptisch zeigte sich auch Norbert Flachenecker (SPD/UW). „Ich bin für alles, was die Energiewende fördert.“ In Freiflächen-Anlagen sieht Flachenecker aber eine „große Gefahr“. Als Begründung für seine Haltung nannte er beispielsweise die bislang fehlenden Speichermöglichkeiten, den Flächenverbrauch und die negativen Auswirkungen auf den Pachtmarkt. „Wir sollten warten, bis es vernünftigere Lösungen gibt.“

Ein Kriterienkatalog, quasi eine Art Handlungsempfehlung für die Stadtverwaltung, habe durchaus seinen Charme, sagte Bürgermeister Matthias Seitz. „Wir sind uns alle einig, dass wir die Energiewende unterstützen wollen.“ Ob aber Freiflächen-Anlagen momentan die richtige Wahl sind, daran zweifelte auch der Rathauschef. Aus seiner Sicht ist es aktuell das bessere Vorgehen, zuerst die vorhandenen Ressourcen, also freie Dächer, für die Solarenergie zu nutzen und so die Flächen zu schonen. Die Freiflächen-Anlagen könne man im Hinterkopf behalten.

Der Stadtrat stimmte letztlich dafür, den Antrag mit 14 zu 5 Stimmen abzulehnen. Huber zeigte sich enttäuscht. Es sei nicht darum gegangen, „aus dem Stand 68 Hektar hinzustellen“. Mit dieser Entscheidung „vergeben wir uns eine Chance. Die Dächer müssen wir sowieso zusätzlich nutzen.“


Florian Schwab
Florian Schwab
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