Vorsicht, Giftköder: Das ist im Ernstfall zu tun | FLZ.de

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Veröffentlicht am 22.02.2024 11:23

Vorsicht, Giftköder: Das ist im Ernstfall zu tun

Diane Pöltl und Patrick Hanlon vom Hundehaus in Bad Windsheim mit Buffy (links) und Trudy. Die beiden einjährigen Hunde suchen übrigens noch ein neues Zuhause. (Foto: Max Fichtner)
Diane Pöltl und Patrick Hanlon vom Hundehaus in Bad Windsheim mit Buffy (links) und Trudy. Die beiden einjährigen Hunde suchen übrigens noch ein neues Zuhause. (Foto: Max Fichtner)
Diane Pöltl und Patrick Hanlon vom Hundehaus in Bad Windsheim mit Buffy (links) und Trudy. Die beiden einjährigen Hunde suchen übrigens noch ein neues Zuhause. (Foto: Max Fichtner)

Immer wieder gibt es Giftköderfunde – zuletzt in Ipsheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Dort wurde in der vergangenen Woche ein präpariertes Speck-Stück gefunden, in das vermeintlich Rattengift eingearbeitet worden war. Die Polizei Bad Windsheim bestätigt den Fall auf Nachfrage unserer Redaktion. Doch was tun, wenn man einen Giftköder findet?

Nicht jeder Giftfund muss ein mit böser Absicht ausgelegter Giftköder sein. Das erklärt ein Sprecher der Polizeiinspektion Bad Windsheim auf Nachfrage der Nachfrage. Häufig handle es sich auch um Gift, das durch Wildtiere verschleppt und das ursprünglich zur Schädlingsbekämpfung auf privatem Grund eingesetzt worden sei. Das mache natürlich für den Hunde- oder Katzenbesitzer keinen Unterschied. Gift sei schließlich Gift und somit eine Bedrohung für die Vierbeiner, ganz egal aus welchem Motiv es ausgelegt wurde.

Aus Unmut wird blinder Hass

Aus welchem Grund manche Menschen versuchen, Hunde oder Katzen gezielt zu vergiften, könne man oft nicht sicher sagen, da die Täter nur selten ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden könnten. „Vermutlich ist es der Unmut über die Hundehaufen, der dann in blindem Hass endet“, vermutet Diane Pöltl, Tierheimbeauftragte des Hundehauses in Bad Windsheim. Ihr Vierbeiner wurde im vergangenen Jahr ebenfalls Opfer einer Giftattacke. Viele Nerven und 700 Euro für die Tierarztbehandlung hat sie das gekostet. Zum Glück aber nicht das Leben des Tiers.

Doch nicht nur pures Gift sei eine Gefahr. Es gebe auch andere Giftköder-Varianten, zum Beispiel mit Nägeln gespickte Hackfleischklumpen oder Rasierklingen in Wiener-Würstchen-Stücken.

Wichtig ist vor allem ein schnelles Handeln

Ganz gleich, welche Art der Attacke das Tier möglicherweise erlitten hat, als Besitzer sollte man schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, um Schlimmeres zu verhindern. „Besonders gegen Rattengifte gibt es gute Gegenmittel“, sagt Dr. Annette Volkamer auf Nachfrage.

Sie ist Tierärztin mit eigener Praxis in Bad Windsheim und Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Windsheim. Bei anderen Giften müsse man in der Regel symptomatisch behandeln, so die Medizinerin. Wichtig sei ein schnelles Handeln der Tierhalter, damit die Vierbeiner frühzeitig Medikamente zum Erbrechen erhalten. Das verhindere, dass zu viel des Giftes in den Blutkreislauf gelangt.

Straftat nach dem Tierschutzgesetz

Wer einen Giftköder findet, sollte diesen der Bad Windsheimer Polizei zufolge sichern und Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Denn Giftköder auszulegen sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz. Außerdem sei es hilfreich, über die sozialen Medien auf den Fund und den Fundort aufmerksam zu machen und andere davor zu warnen.

Das hat auch Stefanie Höfner aus Ipsheim getan. Sie hatte ihre Katze dabei entdeckt, wie diese auf einem offensichtlich mit Gift präparierten Stück Speck herumkaute. Glücklicherweise sei der Brocken zu groß und offenbar zu zäh gewesen, als dass sie ihn hätte problemlos herunterschlucken können. Demnach ist die Katze wohlauf. Ganz zur Freude ihrer Besitzer.


Von Max Fichtner
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