Zwei Brände binnen einer Stunde haben am Freitagmittag die Feuerwehr in der Altstadt von Bad Windsheim schwer beschäftigt. Beim zweiten Feuer, der sich zu einem Großeinsatz auswuchs, war das historisch bedeutende Stadtschreiberhaus betroffen.
Die Ursache für den Brand im Dachgeschoss des historischen Gebäudes am Dr.-Martin-Luther-Platz steht laut Polizei inzwischen fest. „Fahrlässiges Verhalten“ sei der Grund gewesen, erklärte die Polizei am Dienstag. Den Brandherd fanden die Ermittler in der Küchenzeile der ausgebauten Dachgeschosswohnung. Der Sachschaden bleibt wohl bei den bisher geschätzten 100.000 Euro.
Den Anfang setzte am Freitag laut Kreisfeuerwehrsprecher Rainer Weiskirchen um 12.44 Uhr eine Alarmierung über einen Wohnungsbrand mit gefährdetem Kind in der Schirmergasse. Das Feuer stellte sich beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte glücklicherweise nur als angebranntes Essen auf dem Herd heraus. Verletzte gab es keine.
Während des Abrückens bemerkte dann ein Bad Windsheimer Feuerwehrmann jedoch Rauch aus dem Stadtschreiberhaus unmittelbar neben dem Rathaus. Beinahe als „Glück” bezeichnete Weiskirchen deshalb den vorhergehenden Brand, da deshalb viele Löschkräfte noch in unmittelbarer Einsatzbereitschaft waren.
Die Feuerwehr rückte dem in Brand geratenen Dachgeschoss, das ein Büro beherbergte, mit einer Drehleiter zu Leibe. Ein Atemschutztrupp bekämpfte die Flammen im Inneren. Wegen der dichten Bebauung in der Altstadt bestand zwischenzeitlich die Gefahr, dass das Feuer übergreifen könnte. Nach rund 45 Minuten war der Brand jedoch unter Kontrolle. Das Dachgeschoss brannte nach Angaben der Polizei völlig aus.
Laut Weiskirchen gab es auch bei diesem Einsatz keine Verletzten. Vor Ort waren rund 50 Kräfte der Feuerwehren aus Bad Windsheim und Külsheim, hinzu kamen Rettungsdienst und Polizei sowie ein Rettungshubschrauber.
Das Stadtschreiberhaus aus dem Jahr 1570 zählt mit seinem prunkvollen Fachwerk zu den bedeutenden Altstadtbauten Bad Windsheims.