Spargelsaison nach schlechtem Start noch durchschnittlich | FLZ.de

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Veröffentlicht am 20.06.2023 05:05

Spargelsaison nach schlechtem Start noch durchschnittlich

Grüner und weißer Spargel aus regionalem Anbau stecken in einem Korb. (Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
Grüner und weißer Spargel aus regionalem Anbau stecken in einem Korb. (Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
Grüner und weißer Spargel aus regionalem Anbau stecken in einem Korb. (Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)

Nach einem zu kalten und nassen Start hat es für die bayerischen Spargelbauern doch noch zu einer mittelmäßigen bis befriedigenden Saison gereicht. Auch die Nachfrage war stabil, allerdings belasten die hohen Kosten die Landwirte, wie bei den Erzeugerverbänden Franken und Südbayern sowie der Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel zu hören ist. Traditionell endet die Ernte am 24. Juni, dem „Johannistag“, damit sich die Pflanzen für das folgende Jahr regenerieren können.

„Insgesamt war es eine befriedigende Saison“, sagte der Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern, Peter Strobl. Zu Beginn sei das Wetter zwar nicht spargelfreundlich gewesen, doch später habe sich das geändert. Dennoch hätten sich Angebot und Nachfrage etwa die Waage gehalten, so dass die Preise „einigermaßen stabil“ geblieben seien.

„Rückblickend war es eine zufriedenstellende Saison“, sagt Petra Högl, die Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Abensberger Qualitätsspargel. Die Nachfrage habe gepasst, auch wenn manche Kunden auf günstigere Qualitätsstufen ausgewichen seien.

Miriam Adel, die Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken, beschreibt den Ernteverlauf ähnlich wie Strobl. „Ich würde sagen, die Saison war mittel.“ Zu den Preisen könne man schlecht etwas sagen, weil sie gerade in Franken mit der kleinteiligen Struktur sehr individuell seien. Doch insgesamt sei es nicht möglich, die gestiegenen Kosten für Energie und gestiegene Löhne weiterzugeben. Dazu trage auch die billigere Konkurrenz aus dem Ausland bei, die in den Supermärkten angeboten werde. Da sei es vielen Kunden dann egal, wo der Spargel herkomme. In den Hofläden sei der Verkauf aber gut gelaufen.

Auch Strobl und Högl beklagen die gestiegenen Kosten, unter anderem durch die Erhöhung des Mindestlohns. Das drücke auf die Gewinne der Bauern, denn die Preise könne man derzeit nicht erhöhen, sagt Strobl. „Die guten Zeiten sind vorbei im Spargelanbau.“

Immerhin dürfte die diesjährige Saison aber besser ausgefallen sein als 2022. Damals hatten sich die Kunden angesichts der allgemein stark steigenden Preise und der Verunsicherung kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine beim Spargelkauf zurückgehalten.

Wie viel Spargel dieses Jahr geerntet wurde, ist noch nicht bekannt, bei den Verbänden spricht man aber von einer durchschnittlichen Ernte. Das deutet auf einen Wert in der Nähe des langjährige Mittels hin, das in Bayern laut Landesamt für Statistik bei rund 21.500 Tonnen liegt.

Das größte bayerischen Anbaugebiet liegt laut Landwirtschaftsministerium in Oberbayern und Schwaben, rund um Schrobenhausen, zu dem auch Pfaffenhofen, Neuburg an der Donau, Pörnbach und Aichach-Friedberg zählen. Dort entsteht etwa die Hälfte des bayerischen Spargels. Dahinter folgen der Gäuboden rund um das niederbayerische Abensberg mit etwa 20 Prozent der Anbaufläche. In Franken wird vor allem im Maingebiet rund um Volkach, Kitzingen und Münsterschwarzach sowie im Knoblauchsland im Dreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen Spargel gepflanzt.

© dpa-infocom, dpa:230620-99-115186/3


Von dpa
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