Ein Mann, der eine Behandlung in der Ansbacher ANregiomed-Klinik verweigert hatte, steht unter dem Verdacht des versuchten Betrugs.
„Wir ermitteln gegen ihn, weil er offenbar in anderen Kliniken mit einem ähnlichen Verhalten aufgefallen ist“, sagte ein Sprecher der Ansbacher Polizei auf Anfrage. Möglicherweise gehe es um den Versuch, sich das Schmerzmittel Morphin geben zu lassen.
Der Mann war am Samstag, 5. Februar, abends in der Ansbacher Innenstadt am Schlossplatz in einem offensichtlich schlechten körperlichen Zustand angetroffen worden. Er kam mit einem Rettungswagen in die Klinik.
Dort sagte er nach dem bisherigen Stand der Ermittlunge, schwer krank zu sein. Gegen die lebensbedrohliche Krankheit, die er unter anderem als Grund für seinen Zustand anführte, wird häufig das Schmerzmittel Morphin gegeben.
Bei seinen Personalien gab er an, einen Wohnsitz in Berlin zu haben und 37 Jahre alt zu sein. Zur Verwunderung der Ärzte verweigerte er jedoch die weitere Behandlung oder eine stationäre Aufnahme und verließ auf eigene Verantwortung die Klinik.
Aus Sorge um eine möglicherweise bestehende Lebensgefahr startete die Polizei gegen 23 Uhr eine Suchaktion unter anderem mit einem Hubschrauber. Bis gestern ohne Ergebnis. Allerdings kam die Polizei darauf, dass sich der Mann unter gleichen oder ähnlichen Personalien in anderen Städten ebenfalls in Kliniken bringen ließ und nach Morphin verlangte. Die Suche nach ihm dauert an.
Manfred Blendinger
Der Artikel erschien erstmals am 11. Februar 2022 in der FLZ