Viel ist nicht übrig von dem roten Sportwagen, dessen Fahrer bei einem illegalen Autorennen verunglückte. Mit dem völlig deformierten Wrack will die mittelfränkische Polizei anschaulich demonstrieren, welche Folgen bei Kräftemessen auf öffentlichen Straßen drohen. In Lehrberg und Ansbach veranstaltet sie Präventionstage zum Thema „verbotene Kraftfahrzeugrennen“.
Das Präsidium Mittelfranken und die Inspektion Ansbach stellen den 2018 in Niederbayern verunglückten Audi TT am Freitag und Samstag, 2. und 3. Juni, zur Schau. „Die dahinterstehende Geschichte und die schweren Folgen des Unfalles werden sehr eindrucksvoll dargestellt”, heißt es in der Ankündigung. Der Pilot des roten Flitzers hatte sich von einem Motorradfahrer herausfordern lassen und am Ende einen historischen Opel Ascona B gerammt - das fatale Ende eines spontanen Wettstreits.
Überhöhte Geschwindigkeit oder verbotene Rennen führen häufig zu folgenschweren Verkehrsunfällen, mahnt die Polizei. Ob es sich um ein verabredetes Duell oder um ein kurzes, spontanes Kräftemessen an der Ampel mit anschließender maximaler Beschleunigung handelt, spiele dabei keine Rolle. „Die mittelfränkische Polizei zeigt null Toleranz für Raser”, betonen die Beamten.
2017 hat der Gesetzgeber mit dem Paragrafen 315d des Strafgesetzbuches einen Hebel geschaffen, der verbotene Kraftfahrzeugrennen unter Strafe stellt. Die Konsequenzen reichen von bis zu zwei Jahren Haft bei bloßer Teilnahme bis hin zu zehn Jahren Freiheitsstrafe, wenn durch ein Rennen andere Personen verletzt oder gar getötet werden.
Nicht jeder mag sich von dieser Strafandrohung abschrecken lassen. Doch die möglichen Folgen reichen noch weiter: Besteht der Anfangsverdacht der Teilnahme an einem illegalen Rennen, wird der Führerschein des Fahrers, in manchen Fällen sogar das verwendete Fahrzeug an Ort und Stelle beschlagnahmt.
Der Informationsstand wird am Freitag, 2. Juni, von 18 bis 24 Uhr in Lehrberg, In der Seel 1, am dortigen Waschpark sowie am Samstag, 3. Juni, von 13 bis 18 Uhr in Ansbach am Karlsplatz zu sehen sein. Spezialisten der eigens für diesen Bereich gegründeten Kontrollgruppe CarTuning werden ebenfalls vor Ort sein. Die Beamtinnen und Beamten möchten aufklären, mit der Zielgruppe ins Gespräch kommen und Bewusstsein für die enormen Gefahren schaffen.