Hacker greifen die Bezirkskliniken an und entwenden Daten | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.01.2024 18:13, aktualisiert am 29.01.2024 10:04

Hacker greifen die Bezirkskliniken an und entwenden Daten

Das Bezirksklinikum in Ansbach kann vorübergehend keine neuen Patienten aufnehmen. (Foto: Jim Albright)
Das Bezirksklinikum in Ansbach kann vorübergehend keine neuen Patienten aufnehmen. (Foto: Jim Albright)
Das Bezirksklinikum in Ansbach kann vorübergehend keine neuen Patienten aufnehmen. (Foto: Jim Albright)

Unbekannte haben sich Zugang zu den Systemen der IT-Infrastruktur der Bezirkskliniken Mittelfranken verschafft und gezielt Daten verschlüsselt. Die Kliniken haben sich deshalb von der Notfallversorgung abgemeldet.

Wie schnell die Systeme nach der Cyberattacke wiederhergestellt werden können, ist derzeit noch nicht absehbar, teilte Kommunikationsmanagerin Julia Dietzel von den Bezirkskliniken am Sonntag mit. Aus Sicherheitsgründen wurden alle Systeme vom Netz getrennt. Die zuständigen Ministerien und Behörden wie Polizei, Staatsanwaltschaft, Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht und der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz wurden durch die Klinikeinsatzleitung umgehend informiert.

„Zum vollständigen Ausmaß des Schadens können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine abschließenden Angaben gemacht werden“, hieß es aus der Unternehmenszentrale in Ansbach. Pressesprecherin Karin Schulz sagte auf Anfrage der FLZ, dass man derzeit keinen Zugriff auf sämtliche Daten habe und in den nächsten Tagen über den jeweils aktuellen Stand der Dinge informieren werde. Auch am Montagmorgen gab es diesbezüglich keine neuen Entwicklungen, war aus der Pressestelle zu hören.

Krisenstab arbeitet seit Samstag

Fest steht jedoch schon jetzt, dass Daten von den Hackern abgezogen wurden, darunter auch personenbezogene und unternehmensinterne Informationen. Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind damit eines von zahlreichen Opfern von Hackerangriffen. Insbesondere in den letzten Monaten kam es vermehrt zu Angriffen auf Krankenhäuser.

Der Krisenstab untersucht seit Bekanntwerden der Attacke am Samstagvormittag in Zusammenarbeit mit der Polizei und Staatsanwaltschaft die Situation. Interne wie externe IT-Sicherheitsexperten arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung des Sachverhalts.

Notfallpläne wurden aktiviert

Die Versorgung und der Schutz der Patientinnen, Patienten und Beschäftigten ist jedoch durch die umgehende Aktivierung bestehender Notfallpläne weiterhin gewährleistet. Dennoch stört der Hackerangriff die Abläufe in den Kliniken nachhaltig. Daher haben sich die Kliniken aus Sicherheitsgründen von der Notfallversorgung abgemeldet.

Die Standorte der Bezirkskliniken Mittelfranken sind derzeit nur telefonisch erreichbar: Das Bezirksklinikum Ansbach über die Pforte unter der Nummer 0981/4653-0, die Frankenalb-Klinik Engelthal über die Nummer 09158/926-0. Das Klinikum am Europakanal Erlangen ist aktuell telefonisch gar nicht erreichbar.


Thomas Schaller
Thomas Schaller

Redaktion Westmittelfranken/Landkreis Ansbach

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