Fürther Gemeinde möchte Solarmodule auf dem Kirchendach | FLZ.de

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Veröffentlicht am 27.10.2022 08:49

Fürther Gemeinde möchte Solarmodule auf dem Kirchendach

Auf Einfamilienhäusern sind Solaranlagen weit verbreitet. Die Vorstellung von Photovoltaik-Modulen auch auf Kirchendächern fällt hingegen vielen Menschen bislang schwer. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)
Auf Einfamilienhäusern sind Solaranlagen weit verbreitet. Die Vorstellung von Photovoltaik-Modulen auch auf Kirchendächern fällt hingegen vielen Menschen bislang schwer. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)
Auf Einfamilienhäusern sind Solaranlagen weit verbreitet. Die Vorstellung von Photovoltaik-Modulen auch auf Kirchendächern fällt hingegen vielen Menschen bislang schwer. (Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Solaranlagen auf denkmalgeschützten Kirchen - das ist bisher ein Tabu. Aber in der Energiekrise und angesichts des Klimawandels müssten doch Denkmalschutz und Energiegewinnung zusammengehen, haben sich jüngst die Evangelischen im Dekanat Fürth gedacht und etwas angestoßen: Sie wollen eine Photovoltaikanlage auf das Dach der Fürther Altstadtkirche St. Michael setzen.

Die Herausforderungen des Klimawandels seien so groß, dass keine Flächen ausgeschlossen werden sollten, meint der Fürther Dekan Jörg Sichelstiel. Wenn eine Kirchengemeinde auf ihrem Dach Strom produzieren wolle, dann müsse das möglich sein.

Der Umweltreferent der evangelischen Landeskirche, Wolfgang Schürger, reagierte zurückhaltend. Es gebe Massen von Dächern anderer kirchlicher Gebäude, die viel leichter zu belegen seien als Gotteshäuser, sagte er. In einem landeskirchlichen Rundschreiben an die Dekanate zum Thema wird den Gemeinden empfohlen, sich an den evangelischen Solarfonds anzuhängen, den es bereits seit 2009 gibt. Der berate die Gemeinden und sei nach einer schwierigen Phase sei der Fonds als Kooperationspartner nun auch wieder arbeitsfähig, sagt Umweltreferent Schürger.

Die Kirchengemeinde St. Michael in Fürth lässt dennoch prüfen, ob eine Solaranlage auf St. Michael realistisch ist. Die Verantwortlichen sind auch optimistisch, weil die Staatsregierung im Sommer eine Änderung des bayerischen Denkmalschutzgesetzes angekündigt hat, um mehr Sonnenenergie auch von denkmalgeschützten Gebäuden holen zu können. Kirchen und Häuser hätten im Lauf ihrer Geschichte immer wieder Anpassungen an die Zeitumstände erfahren. Also müsse auch das Verbot, auf historischen Kirchen Photovoltaikanlagen anzubringen, auf den Prüfstand, argumentieren sie. Die Landeskirche solle dieses Anliegen unterstützen.

Jutta Olschewski (epd)

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