Falscher Bahn-Mitarbeiter: 19-Jähriger schafft es zum Lokführer | FLZ.de

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Veröffentlicht am 18.12.2023 13:29

Falscher Bahn-Mitarbeiter: 19-Jähriger schafft es zum Lokführer

Unbedingt ganz vorne wollte ein 19-Jähriger in einem Regionalexpress von Würzburg nach Ansbach mitfahren.  (Archivbild: Manfred Blendinger)
Unbedingt ganz vorne wollte ein 19-Jähriger in einem Regionalexpress von Würzburg nach Ansbach mitfahren. (Archivbild: Manfred Blendinger)
Unbedingt ganz vorne wollte ein 19-Jähriger in einem Regionalexpress von Würzburg nach Ansbach mitfahren. (Archivbild: Manfred Blendinger)

Mit einer Lüge ist ein 19-Jähriger in einem Zug von Würzburg nach Ansbach ganz nach vorn gekommen. Dann wurde der Lokführer misstrauisch, wer da wirklich neben ihm war. Er holte die Polizei.

Der junge Mann, der in Würzburg einstieg, trug eine dunkelblaue Weste mit einem Schild der DB Service Restauration und behauptete gegenüber Zugbegleiter und Lokführer, bei der Deutschen Bahn zu arbeiten. Zwar wird der Zug von der privaten Gesellschaft Go-Ahead betrieben, doch für den angeblichen Kollegen standen auch bei der Konkurrenz die Türen offen. Er durfte in den Führerstand.

Wie die Bundespolizei berichtet, kamen am Freitagabend dem 24-jährigen Lokführer bei den Gesprächen zunehmend Zweifel, ob der Mann an seiner Seite wirklich ein Kollege ist. Er rief eine Streife der Bundespolizei hinzu, um die Sache zu klären. Der vermeintliche Service-Mitarbeiter behauptete auch gegenüber der Streife, Auszubildender bei der Deutschen Bahn im Restaurantbereich zu sein.

Er trug neben der Weste jedoch keine weiteren Uniformteile, konnte keinen Konzernausweis vorzeigen und war bei einer Nachfrage namentlich nicht bei der Deutschen Bahn bekannt. So erhärtete sich für die Polizisten der Verdacht, dass es sich um keinen Angehörigen der Deutschen Bahn handelte.

Mit dem Verdacht konfrontiert, bedrohte und beleidigte der 19-Jährige die Beamten. Er hatte zwar eine normale Fahrkarte, so dass es sich nicht um eine Schwarzfahrt handelt. Doch hätte er den Lokführerstand nicht betreten dürfen, so die Bundespolizei. Dies sei ein Fall des Hausfriedensbruchs. Sie ermittelt gegen den 19-Jährigen zudem wegen Beleidigung und Bedrohung. Die Weste mit dem DB-Logo wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ansbach für die Ermittlungen beschlagnahmt.

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