Ein Neustart nach dem Gefängnis: Können FLZ-Leser helfen? | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 18.11.2022 11:45

Ein Neustart nach dem Gefängnis: Können FLZ-Leser helfen?

Ein 34-Jähriger aus dem FLZ-Gebiet muss sich in seinem neuen Leben nach dem Gefängnis zurechtfinden - doch ihn belasten Schulden. (Symbolbild: Bernd Diekjobst/dpa-tmn)
Ein 34-Jähriger aus dem FLZ-Gebiet muss sich in seinem neuen Leben nach dem Gefängnis zurechtfinden - doch ihn belasten Schulden. (Symbolbild: Bernd Diekjobst/dpa-tmn)
Ein 34-Jähriger aus dem FLZ-Gebiet muss sich in seinem neuen Leben nach dem Gefängnis zurechtfinden - doch ihn belasten Schulden. (Symbolbild: Bernd Diekjobst/dpa-tmn)

Nico F. (Name geändert) arbeitet hart an sich, seit er im April aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Ein Jahr und zwei Monate hat der 34-Jährige gesessen, weil er im Drogenrausch geschlägert hat. Jetzt ist er fest entschlossen, sein Leben in den Griff zu bekommen – und hofft auf ein wenig Hilfe durch die Aktion „FLZ-Leser helfen“.

Direkt nach seiner Haftstrafe wegen Körperverletzung und Drogenkonsum ist er zur Straffälligenhilfe in Ansbach gegangen. Dort bescheinigt man ihm, „dass er freiwillig und sehr zuverlässig an den Beratungsgesprächen teilnimmt“.

Bewährungsauflagen für Nico F.

Seine Bewährungsauflagen für die kommenden vier Jahre sind streng: Einmal im Monat muss Nico F. zu einem Labor nach Nürnberg fahren und eine Urinprobe abgeben. Die Ergebnisse gehen direkt an seine Bewährungshelferin. Nur wenn das Drogenscreening absolut sauber ist, bleibt der 34-Jährige in Freiheit. Aktuell lebt der junge Mann von 449 Euro Arbeitslosengeld II, auch die Miete für sein Wohngemeinschafts-Zimmer der Straffälligenhilfe in Höhe von 550 Euro trägt das Jobcenter. Wenn ihn seine Schwester nicht unterstützen würde, käme er wohl nicht über die Runden.

Einen Monat lang hat er bei einer Firma als Produktionshelfer zur Probe gearbeitet. Doch leider hat ihn das Unternehmen nach seiner Probezeit nicht übernommen. „Danach habe ich wieder viele Bewerbungen geschrieben“, erzählt er.

Seit Anfang November ist der Ungelernte, der vor seiner Gefängnisstrafe viele Jahre auf dem Bau gearbeitet hat, bei einer Baufirma angestellt. „Das gefällt mit total und ich möchte unbedingt dort bleiben. Deshalb häng’ ich mich voll rein“, erzählt er. Und davon, dass er zurzeit bei einem Wohnbau-Projekt in Erlangen Wände betoniert.

Schulden wegen kaputter Tür

Sein erstes Geld wird er bei der Baufirma erst im Dezember bekommen, deshalb ist die aktuelle finanzielle Situation schwierig. Auch, weil ihm im WG-Zimmer ein dummer Fehler passiert ist. Beim Hereintragen eines Sofas hat er die Zimmertür so schwer beschädigt, dass sie ausgetauscht werden musste.

Jetzt hat er eine offene Rechnung von 700 Euro bei der Straffälligenhilfe. „Herrn F. bedrückt es sehr, dass er nun zusätzlich zum Neuanfang direkt wieder Schulden hat“, erzählt seine Betreuerin. Mit Hilfe der FLZ-Leseraktion will Nico F. den Schaden begleichen. Und vielleicht, hofft er, könnte ihn eine Spende auch ein wenig bei den Lebenshaltungskosten unterstützen.

Neue Wohnung für den 34-Jährigen?

Doch selbst, wenn das erste Geld von seinem neuen Arbeitgeber kommt, werden die Sorgen nicht kleiner. Denn dann muss er natürlich seine Miete selbst zahlen.

Um sich eine Existenz aufzubauen, sucht der 34-Jährige nach einer Wohnung – im WG-Zimmer könne er bis maximal April 2023 bleiben, erklärt er. Dabei werden wieder Kosten entstehen. Und dann ist da ja noch der vierjährige Sohn, der mit seiner Mutter in Baden-Württemberg lebt. „Da kommt auch noch Unterhalt auf mich zu“, sagt der Bauhelfer.

Eines ist sicher: Große Sprünge macht Nico F. in den nächsten Jahren nicht.

FLZ-Leser helfen

Hier können Sie spenden

Mit Ihrer Spende will der Verein „FLZ-Leser helfen“ Bürger unterstützen, die in Not geraten sind. Den gewählten Betrag überweisen Sie auf folgendes Konto:

  • Bank: Sparkasse Ansbach
  • IBAN: DE 9376 5500 0000 0027 7400
  • BIC: BYLADEM1ANS
  • Stichwort: FLZ-Leser helfen

Auf Wunsch werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. Wer über fünf Euro spendet, wird in der Fränkischen Landeszeitung namentlich genannt. Vermerken Sie bitte auf der Überweisung, wenn Sie anonym bleiben möchten. Möglich sind auch Spenden für einzelne Fälle, Sachspenden werden jedoch nicht angenommen.


Winfried Vennemann
Winfried Vennemann
north